Riderscup in Rüsselsheim: Mit allen Tricks gegen die Hitze
Von Daniela Ammar
Der Sandboden wird angefeuchtet, damit es nicht so sehr staubt. Foto: Vollformat/Frank Möllenberg
( Foto: Vollformat/Frank Möllenberg)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
RÜSSELSHEIM - Ein voller Erfolg war der „Riderscup Rüsselsheim 2018“, der am Wochenende vom Reitsportverein Rüsselsheim veranstaltet wurde. Dabei gelang es dem Verein nicht nur, ein reibungsloses Turnier mit insgesamt 850 Nennungen auf die Beine zu stellen, sondern Rösser und Reiter auch bei schweißtreibenden Temperaturen optimal zu versorgen.
„Natürlich ist Carlos bei dem heißen Wetter kribbeliger als sonst“, berichtet Anke Schweikard über ihren sechsjährigen Wallach, mit dem sie an einer der Springprüfungen teilnahm. „Eigentlich“, so die 34-Jährige, „brauchen auch Pferde bei den sommerlichen Temperaturen mehr Wasser, aber zum Trinken zwingen kann man sie natürlich nicht“. Aber tricksen könne man, fügte die Reiterin hinzu. Die ihrem Wallach ab und an einen Schuss Apfelsaftschorle ins Wasser kippt, damit dieser öfter den Weg zum Eimer findet. Ansonsten gefalle ihr am „Riderscup“ vor allem der Platz an sich, der durch die Bäume „schön schattig“ sei.
„Mir gefällt es hier supergut“, sagt auch Christine Laura Kastl vom Reitverein Rheinhessen Mitte aus Mainz. „Die Meldestelle ist klasse und die Böden super.“ Gleich mit zwei Pferden ging die Reiterin an den Start und während am Nachmittag ihr zehnjähriger Wallach „Blue Marlin“ zur Springpferdeprüfung musste, war Jungpferd „Cascalou“ bereits wieder im Stall in Mainz. „Ich wollte das Tier hier nicht stundenlang im Hänger stehen lassen, habe ihn in den Stall zurückgebracht und „Blue Marlin“ abgeholt“, erklärt die 29-Jährige.
SPORT ALS THERAPIE
Für den „Reitsportverein Rüsselsheim“ bedeutete der „Riderscup“ auch eines: „Werbung für den Reitsport für Menschen mit Behinderung“, so Cora Feldmann, die sich freute, am Sonntag offiziell das Schild, das den Verein als „Zertifizierten Betrieb für Therapeutisches Reiten“ ausweist entgegennehmen zu dürfen. (amm)
„Für die Pferde steht neben Wasserbottichen auf dem Gelände auch auf der Straße, die abgesperrt ist und wo die Hänger stehen, Bottiche mit Wasser bereit“, sagt Carmen Stowasser vom Verein. Auch der Waschplatz könne für Abkühlung genutzt werden. Denn es helfe, den Tieren die Beine mit Wasser zu kühlen oder die Sattellage auszuwaschen, so Stowasser. Die auch stets das Wasserfass am Traktor im Auge behielt, der zur Befeuchtung der Reitplätze seine Runden drehte.
Zufrieden, dass auch der Zeitplan des Turniers „im Lot“ war, freut sich Carmen Stowasser vor allem über die zahlreichen Helfer und den Erfolg ihrer Schulreiter. Gelobt wurde das Turnier, das aufgrund der Verkehrs- und Parksituation von drei auf zwei Tage verkürzt werden musste, jedoch in Gänze. „Natürlich ist es traurig, dass wir einen Turniertag weniger haben“, sagte Cora Feldmann, Vorsitzende des Reitsportvereins Rüsselsheim. Durch den fehlenden Freitag seien die Prüfungen angepasst worden, für die Dressurprüfungen wurde die Teilnehmerzahl begrenzt. „Nur so war es machbar“, sagt Feldmann, für die es noch in den Sternen steht, ob sie für die anfallenden Kosten in Höhe zwischen 7000 und 8000 Euro, die durch die Straßensperrungen entstehen, Unterstützung bekommt.
Erfreut zeigte sich die erste Vorsitzende außerdem darüber, dass die Springprüfungen noch besser angenommen worden waren, als in den vergangenen Jahren. „Außerdem haben wir nicht nur Hessens Innenminister Peter Beuth als Schirmherr für die Veranstaltung gewinnen können, sondern wir hatten auch den erfolgreichen Vielseitigkeitsreiter Jörg Kurbel unter den Starten, was natürlich Indikator für die Qualität der Veranstaltung ist.“