Das Angebot umfasst eine beachtliche Bandbreite aus Avantgarde und Tradition, aus lokalen, nationalen und internationalen Künstlern. Erstmals wird auch das Hessische Jazzforum in Rüsselsheim ausgerichtet.
Von Gregor Ries
Das „Louis Sclavis Quartet“ (von links: Louis Sclavis, Benjamin Moussay, Sarah Murcia und Christophe Lavergne) tritt am 15. Januar auf.
(Foto: Luc Jennepin)
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RÜSSELSHEIM - Gemeinsam mit Bürgermeister und Kulturdezernent Dennis Grieser (Grüne) stellte das Team der Jazz-Fabrik das Herbst/Winter-Programm 2019/20 im Rathaus vor. Erneut gilt es, eine beachtliche Bandbreite aus Avantgarde und Tradition, aus lokalen, nationalen und internationalen Künstlern im reichhaltigen Angebot zu entdecken. Sowohl Grieser als auch Stephan A. Dudek – als Verantwortlicher der Großen Reihe – hoben die stete Kontinuität in der Zusammenarbeit und die sich längst außerhalb der Stadt verbreitete Attraktivität der Veranstaltungsform hervor.
Unter anderem führte dies zum erfreulichen Umstand, erstmals das Hessische Jazzforum ausrichten zu dürfen. Vom 5. bis 10. November verspricht die vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst geförderte Veranstaltung vier Höhepunkte. Kernstück stellt die Verleihung des Hessischen Jazzpreises an Michael Sagmeister als prominenter Vertreter der Frankfurter Szene dar. Neben seinem Konzert mit Quartett-Besetzung am 8. November auf der Hinterbühne des Theaters kann man dort einen Tag zuvor die „IKS Big Band“ in Zusammenarbeit mit Saxofonist Stephan Völker erleben. Die Rüsselsheimer Talentschmiede möchte dabei seine neue CD „Bruders große Reise“ als großes Hörerlebnis und unterschiedliches Klangbild zur letzten Swing-Veröffentlichung vorstellen, wie Sprecherin Stella Lorenz betonte.
Eröffnet wird die Woche mit einem Doppelkonzert am 5. November im „Rind“ mit den extra für diesen Abend formierten „Rüsselsheimjazz Allstars“ neben Max Andrezejewskis sechsköpfiger Band „Hütte“. Der in Rüsselsheim geborene Schlagzeuger verspricht mit seiner mehrfach prämierten Formation eine Hommage an den „Soft Machine“-Drummer Robert Wyatt. Im Rahmen des sonntäglichen „Rind“-Jazzcafés bestreitet am 10. November Oliver Leicht mit seiner stark auf Bläser ausgerichteten Formation „(Acht.)“ das Finale.
GROSSE REIHE
Mittwoch, 16. Oktober: „Allstar-Trio“ mit US-Saxofonist David Murray, Bassist Ingebrigt Håker Flaten und Schlagzeuger Paal Nilssen-Love im großen Haus des Theaters.
Mittwoch, 15. Januar 2020: Louis Sclavis’ „Charakters on a Wall“ aus Frankreich, Hinterbühne des Theaters.
Donnerstag, 20. Februar 2020, Lucia Cadotsch’ „Speak Low“ aus der Schweiz, Hinterbühne.
Freitag, 27. März 2020, HR-Bigband feat. Ed Motta im großen Haus.
Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Der Vorverkauf startet am 13. Juni. (ries)
Matthias Vogts Jazzcafé-Reihe im „Rind“ bietet mit 17 Veranstaltungen ein Wiedersehen mit regionalen Größen sowie Newcomern wie „Triaz“ aus Breisgau. Das Quintett mit starkem Pop- und Rock-Appeal präsentiert am 17. November seinen eleganten Sound. Daneben verknüpfen die „De Phazz“-Mitglieder Ulf Kleiner und Oli Rubow im stark improvisierten, elektronischen Set am 1. Dezember Elemente aus Free Jazz, Trip-Hop, Dub oder Techno. Ebenso werden Musiker der „Rüsselsheimjazz Allstars“ wie Kira Linn mit „Linnett“ am 29. September oder Fabian Dudek mit dem „Fabian Dudek Quartett“ am 27. Oktober nochmals ihre Kreativität beweisen.
Eine Mischung aus Blues und Jazz verspricht das „Dorflinde“-Programm im Festungskeller. Für das Herbstprogramm gewann man neben den Stammgästen „B. B. & The Blues Shacks“ (2. November) sowie den ebenfalls bei der „Nacht der Gitarren“ im „Rind“ vertretenen Gitarristen Lulo Reinhardt und Daniel Stelter (14. Dezember) erstmals für den 23. November die „Mama Shackers“ aus Paris. Nach einer Pause setzt zudem Liedermacher und Musikexperte Jürgen Schwab seine kenntnisreiche „Lessons in Jazz“-Reihe in der Stadtbücherei am 14. November und 5. Dezember mit Vorträgen zu Bebop und Hardbop fort.
Ein besonderer Coup glückte mit dem Engagement des US-Baritons Kurt Elling. Mit seinem speziellen Weihnachtskonzert „The Beautiful Day“ liefert der vom „Downbeat“-Magazin 14 Mal als bester Jazzsänger ausgezeichnete Künstler am 12. Dezember einen krönenden Abschluss des diesjährigen Programms.