An der Max-Planck-Schule gab es erstmals eine Pferde AG. Vier Mädchen machten jetzt die Prüfung für den Basispass Pferdekunde.
Von Michael Kapp
Mara leitet ihr Pferd an, rückwärts zu laufen.
(Foto: Vollformat/Volker Dziemballa)
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RÜSSELSHEIM - Schülerinnen und Schüler der Max-Planck-Schule hatten in dem zu Ende gehenden Schuljahr erstmals die Möglichkeit, an einer Pferde AG teilzunehmen. Von anfangs sechs Schülern blieben am Ende vier übrig, die zum Abschluss des Schuljahres im Reitsportverein Rüsselsheim (RSV) den Basispass Pferdekunde absolvierten.
„Ich bis sehr stolz darauf, dass die alles so gut hingekriegt haben“, freut sich Biologie- und Sportlehrerin Melanie Biek, die die Arbeitsgemeinschaft (AG) betreut. Die Lehrerin, die selbst reitet, geht davon aus, dass im nächsten Schuljahr erneut eine solche AG im Jahrgang sechs angeboten werden kann. Eltern hätten bereits angekündigt, ihr Kind deshalb an dieser Schule anmelden zu wollen. Um es vorwegzunehmen: In der Pferde AG lernen die Teilnehmer nicht etwa, wie man reitet. Es geht zunächst darum, die Biologie eines Pferdes und den Umgang mit dem Vierbeiner kennenzulernen.
Für den praktischen Teil ist die Schule eine Kooperation mit dem Reitsportverein eingegangen. Alle zwei Wochen fanden sich die Schüler in der Vereinsanlage in der Darmstädter Straße ein, wo sie sich mit Unterstützung von Ausbilderin Carmen Stowasser auf die Abschlussprüfung vorbereiteten.
MINT-ANGEBOTE
Die Pferde AG ist im Rüsselsheimer Max-Planck-Gymnasium Teil des MINT-Angebotes. Die Abkürzung MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik. Die Leiterin der AG, Melanie Biek, ist Biologielehrerin. Die Bildungseinrichtung ist seit dem Jahr 2008 als MINT-Schule zertifiziert. (mka)
„Umso mehr Kontakt ich zu den Pferden hatte, um so weniger Angst hatte ich vor ihnen“, gesteht Schülerin Faigal ein. Beim letzten Besuch sah es so aus, als hätte die Schülerin noch nie etwas anderes gemacht, als ein Pferd am Zügel durch die Reithalle zu führen. Bevor die Mädchen (der einzige männliche Schüler, der sich zu der AG angemeldet hatte, war zuvor ausgestiegen) überhaupt bei der Pflege der Tiere Hand anlegen durften, mussten sie erstmal lernen, wie sie mit ihnen umzugehen haben, erklärte Stowasser. „Pferde merken sehr schnell, ob jemand Angst vor ihnen hat“, sagte die Ausbilderin. Von Vorteil war, dass auch Therapiepferde eingesetzt werden konnten.
Die Schülerinnen, von denen einige jetzt sogar überlegen, Mitglied im RSV zu werden, sollen zum Teil sogar außerhalb des Unterrichts in den Reitstall gekommen sein, um sich mit den Tieren zu beschäftigten. Auch Lehrerin Biek, lobt Stowasser, habe beim Unterricht nie auf die Uhr gesehen. Weil es nicht zuletzt auch bei der Prüfung, bei der es für die gute Vorbereitung der Schülerinnen ausdrücklich Lob gab, so gut klappte, durften sich die Mädchen am letzten Tag sogar ihr Lieblingspferd aussuchen. Wie Lehrerin Melanie Biek erklärte, hätten die Schülerinnen in der AG nicht nur etwas über den Umgang mit Pferden, sondern auch über sich gelernt.