
Nach der Eröffnung im November führt die Gemeinschaftswerkstatt Rakeet im Opel-Altwerk ab Januar verschiedene Workshops durch. Weitere sind in Planung.
Rüsselsheim. Ein neues Projekt anfangen, das schon seit langem im Hinterkopf herumspukt? Nähen oder mit Holz zu arbeiten lernen? Kenntnisse vertiefen, die man vielleicht schon lange nicht mehr poliert hat? All das ist seit Anfang des Jahres in der Gemeinschaftswerkstatt Rakeet im Opel-Altwerk möglich, denn der sogenannte Makerspace ist nach der offiziellen Eröffnung im November startklar, freuen sich die Verantwortlichen Patricia Füllhardt, Franziska Weiser und Kim Kibler.
In den letzten Wochen des Jahres 2022 sei der allergrößte Teil der elektronischen Geräte in der Werkstatt und im Co-Working-Bereich abgenommen worden. „Weil Vieles gespendet worden, waren wir nicht sicher, wie hoch die Auslese sein würde”, berichtet Patricia Füllhardt. Umso erfreulicher, dass die Ausstattung quasi voll funktionsfähig ist. „Es gibt keine Geräte, die komplett ausfallen und neu gekauft werden müssen. Das erleichtert uns enorm”, sagt Kim Kibler.
Kurse zu Holzbearbeitung und 3D-Druck
Über eine Crowdfunding-Aktion konnten die Macher über das vergangene Jahr den Makerspace im Altwerk realisieren und einiges an Ausstattung neu kaufen, aber auch zahlreiche aus privaten Haushalten ausgemusterte Geräte über Spenden erhalten. Mittlerweile erstreckt sich die Mitmachwerkstatt über einen großen Raum, wo Computerarbeitsplätze, 3D-Drucker, ein Nähbereich und eine Lounge zur Verfügung stehen, und einen Werkstattraum, in der Drechselbank, Standbohrmaschine und viele andere Bearbeitungsmaschinen vorhanden sind. Zu Beginn des neuen Jahres sind vor allem die Organisation und Durchführung mehrerer Workshops, die einerseits auf das Erlernen neuer Fähigkeiten abzielen, aber auch darauf, die Möglichkeiten der Werkstatt zu entdecken, feste Termine im Rakeet-Kalender.
Beim Holzverarbeitungsworkshop am Samstag, 11. Februar, der von 11 bis 16 Uhr stattfindet, lernen vor allem Anfänger die Grundlagen zum Umgang mit Holz von Experte Tristan Lange, der Tipps zu zahlreichen Projekten – vom Regalbau über den magnetischen Messerhalter an der Wand bis hin zum Schachbrett – mitbringt. An gleich zwei weiteren, zusammenhängenden Terminen lernen die Teilnehmer alles über den 3D-Druck. Im „Nest”, wie die Räumlichkeiten des Makerspace im Gebäude D27 liebevoll genannt werden, stehen mehrere Geräte bereit, an denen das zunächst theoretisch Erlernte auch praktisch angewandt werden kann. Der erste Workshopteil findet am Mittwoch, 18. Januar, von 18 Uhr bis 21.30 Uhr statt, der zweite eine Woche später am 25. Januar zur gleichen Zeit.
Ein offener Ort für alle
Weitere Workshops seien bereits in Planung, verrät Patricia Füllhardt. Ebenso seien Kooperationen mit Schulen angedacht. „Wir wollen zum Beispiel einen Kurs von Frauen für Frauen im Handwerk anbieten, um Hemmschwellen abzubauen”, ergänzt ihr Kollege Kim Kibler. „Wir wollen Mädchen und Frauen die Angst nehmen, ein Werkzeug in die Hand zu nehmen”, so Kibler, der Rakeet vor allem als Ort versteht, an dem sich alle ungeachtet ihres Äußeren, ihrer sexuellen Identität oder ihrer Konfession willkommen fühlen sollen.
Neben Workshops mit konkreten Geräten, wie beispielsweise der State-of-the-Art-Oberfräse in der Rakeet-Werkstatt, können sich Füllhardt und Kibler auch Kurse zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag, beispielsweise zum Thema Einmachen oder Fermentieren, vorstellen.
Die Rakeet-Verantwortlichen sind gespannt auf das, was kommt. „Wir freuen uns auf alle, die neue Chancen wahrnehmen wollen, ihre Vorsätze, etwas Neues zu lernen, umsetzen möchten, ihre Skills ausbauen oder ein über das vergangene Jahr konzipiertes Projekt bei und mit uns umzusetzen”, sagt Kibler.