Die Stadt richtet vom 5. bis 10. November das hessische Jazzpodium aus. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird unter anderem Gitarrist Michael Sagmeister mit einem Preis...
RÜSSELSHEIM. Musiker und Konzertfreunde aus dem ganzen Bundesland werden vom 5. bis 10. November nach Rüsselsheim blicken. In dieser Zeit wird die Stadt Ausrichter des Hessischen Jazzpodiums sein – ein Musik-Festival, das die Leistungsfähigkeit der hiesigen Szene unter Beweis stellen soll. Als Höhepunkt wird in seinem Verlauf der Hessische Jazzpreis an den Gitarristen Michael Sagmeister verliehen.
Akteure des hiesigen Netzwerkes „Jazz-Fabrik“ haben sich zusammengetan, um ein ebenso unterhaltsames wie informatives Programm zu bieten. Dabei wird wichtigen Vertretern des Jazz aus Hessen eine Plattform geboten, gleichzeitig weisen die Konzerte auch nach, welch bedeutenden Stellenwert die Stadt Rüsselsheim mittlerweile in diesem Zusammenhang spielt.
Für das Auftaktkonzert am Dienstag, 5. November, im „Rind“ wurde eine Band aus heimischen Künstlern zusammengestellt, die es so wahrscheinlich nie wieder geben wird. Bei den „Rüsselsheimjazz-Allstars“ handelt es sich um Musiker aus der breit aufgestellten Szene der Stadt. Kira Linn (Baritonsaxofon), Athina Kontou (Kontrabass), Nicolas Hering (Piano) und Fabian Dudek (Altsaxofon) entstammen der jazzmusikalischen Talentschmiede der „IKS Swing Kids“. Als Schlagzeuger wird Dieter Arnold dabei sein, der seine jazzmusikalische Sozialisation noch in Zeiten erlebte, als es die von Horst Aussenhof initiierten IKS-Bands noch gar nicht gab.
Sie werden in einem Doppelkonzert die „Rind“-Bühne mit der Band „Hütte“ des in Usingen aufgewachsenen Schlagzeugers Max Adrzejewski teilen. Der in Rüsselsheim geborene und in Usingen aufgewachsene Drummer bearbeitet gemeinsam mit Ayse Cansu Tanrikulu (Gesang), Johannes Schleiermacher (Saxofon), Tobias Hoffmann (Gitarre), Andreas Lang (Bass), und Jörg Hochapfel (Keyboards, Gitarre) die Musik des Engländers Robert Wyatt.
Aus IKS-Vorzeiten stammt auch der Rüsselsheimer Kulturpreisträger Stephan Völker. Dennoch macht der Saxofonist beim Jazzpodium gemeinsame Sache mit der „IKS Big Band“. Er präsentiert am Donnerstag, 7. November, im Stadttheater die gemeinsam aufgenommene CD, „Bruders große Reise“. Sie geht auf den Roman „Drei Worte auf einmal“ der Autorin Maria Knissl zurück, in dem sie die gemeinsame Geschichte von Völker und seinem schwer behinderten und inzwischen verstorbenen Bruder erzählt. Michael Sagmeisters großer Abend folgt dann am Freitag, 8. November, im Stadttheater. Angela Dorn, Ministerin für Wissenschaft und Kunst, wird den Hessischen Jazzpreis überreichen, hr-Moderatorin Daniella Baumeister wird die Laudatio auf den Preisträger halten. Er selbst wird im Anschluss gemeinsam mit der Sängerin Antonella D‘Orio, dem Bassisten Thomas Heidepriem und dem Schlagzeuger Michael Küttner ein Konzert geben.
Das Hessische Jazzpodium endet schließlich am Sonntag, 10. November, um 20 Uhr im „Rind“. Der aus Nauheim stammende Klarinettist und Saxofonist Oliver Leicht präsentiert seine Band „[Acht.]“. Sein Gastspiel mit Norbert Scholly (Gitarre), Hendrik Soll (Piano), Matthias Eichhorn (Bass), Jens Düppe (Schlagzeug), Linus Bernoulli (French Horn), Christian Jaksjø (Eufonium), Klaus Heidenreich (Posaune) und Jan Schreiner (Bass-Posaune, Tuba) rückt die Reihe der allsonntäglichen „Jazzcafés“ ins große Scheinwerferlicht.
Von Stephan A. Dudek