RÜSSELSHEIM - (rdö). Lieder wecken in Menschen Emotionen. Dafür sei nicht zuletzt das richtige Abmischen der Tonspuren wichtig, erklärte Walter G. Hauschild vom Musikstudio „Abbey Road Institut“. Am Freitag lernten die 14 Schüler aus den Musik-Leistungskursen der Gustav-Heinemann-Schule, mit welchen Kniffen man die Emotionen der Hörer anspricht und wie man dies am besten mit Mischpult, Verstärker und Effektgerät umsetzt.
Dabei waren die Schüler selbst gefragt, aus Mehrspuraufnahmen ein Musikstück abzumischen und am Ende die Ergebnisse ihren Klassenkameraden zu präsentieren. Workshopleiter Hauschild zeigte sich mit den Resultaten sehr zufrieden, konnte den Neulingen aber noch ein paar Tipps mit auf den Weg geben. So sollte eine Gruppe die Spuren der Akustikgitarre und des Pianos leiser drehen, um diese besser in den Mix einzubetten. Kleine Handgriffe könnten am Ende einen großen Effekt haben. „Manchmal reichen schon Nuancen aus“, berichtete der Dozent für Tontechnik. Aber am Anfang könne der perfekte Mix sowieso nur schwer gelingen. „Gehör und Gefühl für das Mischpult müssen sich erst entwickeln“, sagte Hauschild.
Ein weiterer Ratschlag des Profis lautete: Die Schüler sollten die Augen schließen, sich die Band im Geist vorstellen und sich dann fragen, wo die einzelnen Musiker stehen. Wenn es einem dann so vorkommt, als stehe die Sängerin hinter dem Gitarristen, müsse die Gesangsspur lauter gedreht werden.
Neues Wissen auch für die Abiturprüfung
Die Schülerin Laura Salernitano sagte nach dem Workshop, dass sie einiges gelernt habe. Welche Gefühle ein Song anspricht, bespreche man auch oft im Musikunterricht. Jetzt verstehe sie aber besser, mit welchen technischen Hilfsmitteln die Wirkung des Songs verstärkt werden könne. Da man für das Abitur auch eine kreative Aufgabe bearbeiten könne, indem man beispielsweise selbst ein Musikstück komponiert, könne ihr das neue Wissen auch bei ihrer Abiturprüfung im nächsten Jahr helfen, vermutete die 18-jährige Klavierspielerin. Auch ihre Schulkameradin Chiara Oneto hatte nach dem Workshop das Gefühl, besser zu verstehen, was beim Umgang mit der Tontechnik zu beachten ist. „Ich weiß jetzt ein bisschen mehr, was dahinter steckt“, fasste die 20-Jährige zusammen.