Nur wenige Mieter nehmen bislang die Info-Veranstaltungen zur Gas- und Energiekrise wahr.
RÜSSELSHEIM. Rüsselsheim (red/ok). Nur rund 60 von 750 eingeladenen Mietparteien aus den Bezirken Dicker Busch I und II haben die Info-Veranstaltungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobau zur Gas- und Energiekrise bisher wahrgenommen. Das geht aus einer Pressemitteilung der Gewobau hervor.
"Die Resonanz auf unser Info- und Beratungsangebot ist aktuell noch verhalten", wird Gewobau-Geschäftsführer Torsten Regenstein zitiert. Die Mieter erlebten derzeit noch warme Außentemperaturen und würden wohl das Energieeinsparen für sich noch nicht sehen. Regenstein rechnet aber in den nächsten Tagen und Wochen mit vermehrter Nachfrage, wenn sich das herbstliche und später auch das winterliche Wetter einstellen wird. Gleichwohl will die Gewobau an den Mieterversammlungen zum Thema festhalten. Die nächsten seien bereits für November und Dezember geplant.
Wie auch schon zuvor, informieren dort die Abteilungsleiterin Wohnungswirtschaft, Anke Luciano, der stellvertretende Leiter der Technischen Abteilung Service, Lian Moiba, und der Gewobau-Nachhaltigkeitsreferent Waldemar Penner zusammen mit der Kundenbetreuerin Paulina Hawig zur Energiekrise und zeigen Einsparmöglichkeiten in der Mietwohnung auf. Dazu gebe es praktische Tipps und ein Energiespar-Set der Landesregierung mit Thermometerkärtchen und LED-Leuchte.
Die Gewobau hat nach eigenen Angaben ihre knapp 160 zentralen Heizanlagen bereits einheitlich auf die Abgabe von maximal 20 Grad Celsius Raumtemperatur in den Wohnungen heruntergeregelt. Außerdem wurde die sogenannte Nachtabsenkung, also die Absenkung der Raumtemperatur auf 18 Grad Celsius wochentags in der Zeit von 22 bis 6 Uhr morgens und am Wochenende von 23 bis 6 Uhr für alle Zentralheizungen festgesetzt. Einige Mietparteien hätten deshalb schon wegen kühler Heizkörper nachgefragt. "Hier werden wir noch einige Überzeugungsarbeit zu leisten haben", so Geschäftsführer Regenstein.
Die wichtigen Informationen seien schon im Kundenmagazin, das im Oktober zum Schwerpunkt Gaskrise auf mehreren Seiten berichtete, und auf der Internetseite zu lesen, aber das Wohnungsunternehmen wird auch weiterhin auf die Notwendigkeit des Energiesparens hinweisen. An den Mülleinhausungen in den Wohngebieten seien zudem die Plakate der gemeinsamen Energiespar-Kampagne mit der Stadt Rüsselsheim und den Stadtwerken angebracht worden.
Vertreter von Politik, Verwaltung, Stadtwerken und Gewobau hatten gemeinsam bereits Anfang September zu einer Bürgerversammlung eingeladen, um zu erörtern, wie es um die Rüsselsheimer Gas-Versorgung bestellt ist. Dabei haben sie auch für Energieeinsparungen in den Privathaushalten geworben. 72 Prozent der Wärme in Rüsselsheim werden mit Gas erzeugt, davon werden wiederum rund 93,5 Prozent von Haushalten verbraucht. Rüsselsheim ist deshalb von einer Gasknappheit besonders betroffen. Das hessische Innenministerium hält unterschiedliche Krisenlagen für möglich, vom Gasmangel bis zu Stromausfällen und zusätzlichen Erschwerungen durch eine neue Corona-Welle.
Die Rüsselsheimer Wohnungsbaugesellschaft Gewobau ist für zehn Prozent des Rüsselsheimer Verbrauchs verantwortlich und beherbergt 25 Prozent der Einwohner.