RÜSSELSHEIM - (cll). Fiedergetier, wohin man schaut: auf Papier, in Holz, in Stoff, flauschig, stoffknäuelig, Wollenes: Die Laudatorin der originellen Ausstellung, Sabine Pillwitz-Schaum, spricht im sonntäglichen Hof von Gastgeberin Doro Hofmann in der Ludwig-Einsiedel-Straße denn auch von „dem vielfältigsten, ja umfangreichsten Projekt der Königstädter Kunstmeile“.
Und nur zu gerne fällt man auf die Laudatorin herein, wenn sie das Zustandekommen dieser Kunstwerke der Damen Astrid Ballweg, Claudia Hasler, Doro Hofmann, Heike Jäger, Karin Neumert-Marutschke, ihrer selbst, Ellen Ribbe, Sigrid Roes, Steffi Schönenbach, Gabi Sehn, Steffi Stroh und Sigrund Sulk beschreibt, die eine Patenschaft für Exponate entzückender Fauna-Kunst Doro Hofmanns übernommen und damit ihre eigene Fantasie auf Reisen geschickt haben. Die Laudatorin also: „Zwei Monate haben die meisten im Wald und am Feldrand gelebt, dabei gezeichnet, geschlafen, fotografiert und sich verkleidet unter die Federgetiere geschmuggelt...“ Und: „Einige der Eulenkünstlerinnen haben sogar vier Wochen Anatomiestudien im Senckenberg-Museum vorgenommen und die Hühnerkünstlerinnen haben sich selber auferlegt, vier Wochen Chickenwings zu essen ..., „in der Hoffnung, der Seele des Huhnes näherzukommen“. Selbstredend heischen die Werke Bekanntheit, Preisschildchen anbei.
Rauhfußeiskauz, Raunheimer Seekäuzchen, Zwergbarteule, Moos-Eule, isländischer Saphirkauz, kleiner Weidenkauz, tasmanische Goldfußeule, Sylter Deichhuhn, Nibelungen-Kauz – hat man je davon gehört? Und noch ein weiteres Mal lässt man sich nur zu gerne von der Laudatio einlullen: „Nach diesem Event begeben wir uns als Gruppe auf eine Wanderausstellung nach Adlershof, Falkenberg, Taubenheim, Elsterwerde und Hahn.“ Doch damit nicht genug: „In Hahn angekommen, werden die Ergebnisse dieses Projektes auf der Kunst-Quadrogane im hessischen Pavillon einem Weltpublikum gezeigt.“ Doch zunächst ist das Ergehen im wunderschönen verwunschenen Hofmannschen Garten, wo aus allen Ecken und Enden Fiedergetier hervorlugt, das reine Königstädter Sonntagsvergnügen.