RÜSSELSHEIM - Prüfen, rufen, drücken – das ist die richtige Vorgehensweise, um Menschen in Not oder bei einer Unfallsituation zu helfen, erklärte Daniele Tomaiuolo, zuständiger Organisator für die Breiten- und Fachausbildung Erste Hilfe beim Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Wie genau Erste Hilfe geleistet wird, lernten 21 Acht- und Neuntklässler der Alexander-von-Humboldt-Schule (AVH). Während der bundesweiten „Woche der Wiederbelebung“, eine Kampagne des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten und der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin, wurden die freiwilligen Teilnehmer für den Ernstfall geschult. Das DRK hatte die Schulung gemeinsam mit dem Eigenbetrieb Rettungsdienst im Kreis Groß-Gerau organisiert.
„Stabile Seitenlage und Wiederbelebungsmaßnahmen sollte jeder beherrschen“, sagte Tomaiuolo. Meistens werde dieses Thema erst interessant, wenn es um den Führerscheinerwerb gehe. Es sei aber wichtig, schon früher damit anzufangen. „Im Notfall können durch Herz-Lungen-Massage bleibende Schäden beim Opfer verhindert werden“, erläuterte Tomaiuolo weiter. Wie fest und wo genau gedrückt werden muss, übten die Schüler an Wiederbelebungspuppen, der sogenannten „MiniAnne“. „30 mal drücken, zweimal atmen“, erklärrten die DRK-Ausbilder. Kemal Ünaldi, demonstrierte der aufmerksamen Gruppe, wie wichtig das laute Hilfe rufen im Ernstfall sei und wie sie sich verhalten sollten. Anschließend übten die Europaschüler die stabile Seitenlage aneinander.
Durch die Veranstaltung in der Schule hofft Dr. Marco Renth, Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes des Eigenbetriebs, mehr außerschulische Aufmerksamkeit für Erste Hilfe zu erregen. „Wir haben gute Erfahrungen mit Veranstaltungen in der Schule gemacht. Die Schüler wirken als Multiplikatoren“, sagte Renth. Die Schüler dürfen die „MiniAnne“ nach der Veranstaltung mit nach Hause nehmen, dadurch könnten Freunde und Familienmitglieder Zuhause die Herz-Lungen-Massage üben.
Im kommenden Jahr werden DRK und Eigenbetrieb wieder die Woche der Wiederbelebung nutzen, um mit Schülern die Erste Hilfe zu üben. „Vielleicht auch zwei oder drei Tage lang“, sagte Tomaiuolo. Denn der knapp zweistündige Crashkurs komme bei den Schülern gut an, weiß Viktoria Beile, koordinierende Lehrkraft und Leiterin der Schulsanitäts-AG. „Die Schüler haben ein sehr großes Interesse an der Veranstaltung gezeigt. Ich hatte eine lange Warteliste an Interessenten.“