Das FAB 4-Saxophonquartett sind: Thomas Bachmann (Sopran-Saxophon), Stephan Völker (Alt-Saxophon), Matthias Rüdiger (Tenor-Saxophon) und Jens Hunstein (Bariton-Saxophon). Das Quartett macht seit drei Jahrzehnten gemeinsam Musik von Klassik über Jazz bis hin zu Musical-Werken. Foto: Vollformat/Volker Dziemballa
( Foto: Vollformat/Volker Dziemballa)
Jetzt teilen:
Jetzt teilen:
RÜSSELSHEIM - (maj). „Wir versuchen immer, Musik mit Gehalt zu finden“, erklärte Jens Hunstein (Bariton-Saxofon, Bass-Klarinette) am Sonntagabend im „Jazzcafé“ im „Rind“. Gesagt, getan. Gemeinsam mit Stephan Völker (Alt-Saxofon, Klarinette), Thomas Bachmann (Sopran-Saxofon, Klarinette) und Matthias Rüdiger (Tenor-Saxofon, Klarinette) bot Hunstein mit dem Saxofonquartett „Fab 4“ den rund 50 Besuchern im „Rind“-Saal nicht nur Jazz-Musik auf ganz hohem Niveau.
Seit fast 30 Jahren spielen die vier Vollblutmusiker bereits zusammen, was im Verlauf des Abends deutlich zu spüren war. Für Hunstein war es bereits das dritte „Jazzcafé“ hintereinander, nach der „IKS Big Band“ und den „Hot Four“. Doch auch Bachmann und Völker, aktueller Kulturpreisträger der Stadt Rüsselsheim, sind seit Jahren regelmäßig im Rüsselsheimer Kulturzentrum mit den unterschiedlichsten Formationen zu hören.
Von Klassik über Jazz bis hin zu Musical-Musik spannte das Quartett mit zumeist selbst arrangierten Stücken einen großen Bogen und eröffnete dem Publikum abwechslungsreiche Klangwelten. Mit dem „Prolog“ zur West Side Story von Leonard Bernstein bewiesen die vier langjährigen Weggefährten, dass das Eröffnungsstück des berühmten Musicals auch ohne Orchester funktioniert, wie Hunstein augenzwinkernd anmerkte. Einen wunderbar gesetzten, vierstimmigen Saxofon-Satz boten die „Fab 4“ mit dem Stück „Divertissement“ von Warren Barker, das in drei Sätzen von lyrisch-getragen bis forsch-lebendig eine große Bandbreite an Emotionen parat hielt.
Dezidierte Jazz-Liebhaber kamen bei „The Mooch“ (Duke Ellington), „Airegin“ (Sonny Rollins) und „That’s a plenty“ (Lew Pollack) auf ihre Kosten.
Ganz klassisch präsentierten sich die vier Herren mit Johann Sebastian Bachs „Kontrapunkt Nr. 4“ aus dem Zyklus „Die Kunst der Fuge“, für den das Quartett an die Klarinetten wechselte. Auch hier harmonierten die „Fabelhaften Vier“ wunderbar miteinander. Intonation, Ausgewogenheit, Phrasierung, alles passte.
Den Abschluss bildete die Zugabe „Guten Abend, Gute Nacht“, das berühmte Wiegenlied von Johannes Brahms, gefühlvoll verjazzt mit Bachmann als Solist am Sopran-Saxofon. So blieben nach rund 90 Minuten keine Wünsche offen, dafür jede Menge schöner Momente mit unvergessenen Melodien.