Der Carneval Club eröffnet am Backesbrunnen die Fastnachtskampagne. Wie es das Reglement verlangt, sorgen zunächst Geschütze mit lautem Donner für Aufmerksamkeit.
Von Michael Kapp
Gute Laune herrscht am Backesbrunnen zur Eröffnung der Fastnachtskampagne.
(Foto: Michael Kapp)
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RAUNHEIM - Der Carneval Club Raunheim (CCR) hat am Montag pünktlich um 11 Uhr 11 am Backesbrunnen die neue Fastnachtskampagne für eröffnet erklärt. Verstärkt wurde der CCR dabei durch die Freunde von Prinzess-Margret-Garde (PMG), Flörsheimer Narren Club (FNC) und dem, was vom Rüsselsheimer Carneval Verein (RCV) übrig geblieben ist, nachdem dieser schon so gut wie aufgelöst war.
Wie es das närrische Reglement verlangt, sorgten zunächst die auf der Mainstraße aufgestellten Geschütze mit lautem Donner für Aufmerksamkeit. Wer mitgezählt hat, und das machen organisierte Narren, vernahm elf Schüsse, die in den grauen Novemberhimmel abgefeuert wurden. Damit Autofahrer auf der benachbarten Frankfurter Straße nicht vor Schreck das Lenkrad herumrissen, hatte die städtische Hilfspolizei kurzzeitig die Durchfahrt gesperrt.
Zwei Sitzungen und eine Stehung geplant
Für die beiden CCR-Interims-Sitzungspräsidenten, Birgit Preuss-Scheuerle und Frank Walloschek, war der Auftakt am Backesbrunnen zugleich Feuertaufe für die damit gestartete 70. CCR-Kampagne. Die beiden Mitglieder halten gewissermaßen die Stellung für den erkrankten Amtsinhaber Bernd Helbig. Mittlerweile befindet ist Helbig, der sich die Doppelspitze mit Gefährtin Sonja Gröber teilt, auf dem Weg der Besserung. Gröber hatte sich nach Bekanntwerden der Erkrankung zurückgezogen. Mit dem Duo Preuss-Scheuerle/Walloschek konnte ein adäquater Ersatz gefunden werden. So, als hätten beide schon seit Jahren nichts anderes gemacht, wurde bei der Eröffnung im närrischen Versmaß gereimt, dass es auch für die Umstehenden, darunter Bürgermeister Thomas Jühe mit Narrenkappe und Landtagsabgeordnete Sabine Bächle-Scholz als Ehrensenatspräsidenten, eine wahre Freude war.
KARTEN
Karten für die CCR-Sitzungen sind zu 15 Euro das Stück in der Gaststätte „Zum Bembelsche“ zu bekommen. Die PMG verkauft Eintrittskarten für jeweils eine Damen- und eine Kostümsitzung zu 12 Euro im Friseursalon Spreng. (mka)
„Elfter Elfter Narrenzeit, Fassenachter von weit und breit, hier am Brunne, keine Frage, wo alle Narren sich vertrage. Selbst von Risselsem, sinn mehr froh, iss en ganze Haufe do. Drum wolln wir druff vertraue, dass die den Bauhof aach noch baue“, skandierten die Sitzungspräsidenten im Wechsel und nahmen, neben dem gemeinsam mit Rüsselsheim geplante Bauhof, auch gleich noch „Pinta Beach“ („und Sali vor Vergnügen quietscht, weil ganz Deutschland an soim Pinta beacht“) sowie den bis heute nicht in Betrieb genommenen neuen Aufzug im Bahnhof Raunheim aufs närrische Korn: „Greta Thunberg sagte klug, der Mensch der Zukunft, der fährt Zug. Drum hoffen wir jetzt unbeirrt, dass der Aufzug fertig wird“.
Auch wenn, wie Frank Walloschek schon im Vorfeld befürchtet hatte, sich an diesem zudem noch tristen und nasskalten Wochenbeginn nur wenige Zuschauer eingefunden hatten, um am Start in die „fünfte Jahreszeit“ teilzunehmen, ist der Beginn damit gemacht. Unter dem Motto „Der CCR iss 70 worn, unn nimmt die 80er uffs Korn“ wollen die organisierten Narren, die unter dem Dach des Turn- und Sportvereins zu Hause sind, zwei Fastnachtssitzungen und eine Stehung auf die Beine stellen. Mit dem Vorverkauf wird ab sofort begonnen.