Montag,
07.03.2016 - 00:00
2 min
Angler über Anzeige sehr aufgebracht
RAUNHEIM - (mka). Aus Sorge vor Übergriffen soll beim Angelsportverein vorerst nur noch unter Ausschluss der Öffentlichkeit gefischt werden. Der in Baden-Württemberg beheimatete Verein „Menschen für Tierrechte“ hatte im vergangenen Jahr wegen der Nominierung eines Mitgliedes zum Königsfischer Anzeige gegen den Verein erstattet. Königsfischer wird das Mitglied, das während der Saison den schwersten Fisch gefangen hat.
Thema beim Verbandstag
Die genannte Organisation, die auch andere Angelsportvereine angezeigt haben soll, sieht in der Praxis des Vereins einen Verstoß gegen das Tierschutzrecht. Danach ist ein gemeinschaftliches Fischen verboten, wenn es aus Wettbewerbsgründen erfolgt. Alle Termine seien bei der Unteren Fischereibehörde ordnungsgemäß angemeldet gewesen, erinnert der Vorsitzende des Vereins, Michael Eisenmann. Inzwischen soll die Anzeige bei der Staatsanwaltschaft liegen, die darüber zu entscheiden haben wird, ob dem tatsächlich auch nachgegangen wird. Grundlage für die Anzeige soll die Presseberichterstattung darüber gewesen sein.
Die Anzeige gegen den ASV Raunheim soll auch bei der nächsten Verbandsversammlung thematisiert werden. Dort soll außerdem herausgefunden werden, ob in der Region weitere Angelsportvereine betroffen sind. Der Verband soll dem ASV mitgeteilt haben, den Verein anwaltlich vertreten zu lassen. Um mit den Mitgliedern in aller Ruhe über das Thema sprechen zu können, fand die Jahreshauptversammlung des Angelsportvereins diesmal unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Es gebe Mitglieder, sagte Eisenmann, die wegen der Anzeige ziemlich aufgebracht seien. Um zu vermeiden, dass sich diese mit möglicherweise unsachlichen Äußerungen Luft verschafften, habe es der Vorstand vorgezogen, nicht öffentlich zu tagen.
Störungen befürchtet
So will es der Verein vorerst auch mit dem Vereinsangeln handhaben. Es könne schließlich nicht ausgeschlossen werden, dass Tierschützer versuchten, Veranstaltungen zu stören. An den seit Jahren durchgeführten geselligen Veranstaltungen, der Teilnahme am Bahnhofstraßenfest (25. und 26. Juni), dem Fischerfest (10. September) und dem Oktoberfest (8. Oktober), soll aber festgehalten werden. Im Verlauf des Jahres will sich der Verein außerdem damit beschäftigen, wie und welcher Form das 70-jährige Bestehen im kommenden Jahr begangen werden kann.