RAUNHEIM - Die vom Heimatverein gestartete Petition zur Verhinderung von Stellplätzen an und in der Paul-Avon-Anlage haben mittlerweile mehr als 600 Bürger unterzeichnet. Die Stadt Raunheim möchte entlang der Anlage Parkplätze schaffen, um Ersatz für die Kurzzeitstellplätze zu schaffen, die in der Zufahrt zum Bahnhof wegfallen. Seit 2001 steht die Anlage, zu der auch die frühere Forstverwaltung (auch als Altes Forsthaus bezeichnet) gehört, unter Denkmal- und Ensembleschutz.
Die Kurzzeitstellplätze waren in den Umgestaltungsplänen für das Bahnhofsumfeld zunächst unberücksichtigt geblieben. Die Stadtverordnetenversammlung – Bündnis 90/Die Grünen und ein Mitglied der CDU ausgenommen – hatten der Verlegung der Stellplätze zugestimmt. Dafür müsste laut Vorlage ein rund eineinhalb Meter breiter Streifen der Paul-Avon-Anlage geopfert werden. Bürgermeister Thomas Jühe (SPD) korrigierte die Angabe bei Beschluss auf einen Meter.
Der Heimatverein, der es als ein legitimes Interesse betrachtet, denkmalschützerische Aufgaben wahrzunehmen, spricht von einer stückweise Verschandelung der Anlage. Im Zuge des Aus- und Umbaus des alten Forsthauses, das künftig Gastronomie und Hochzeitszimmer beherbergen soll, sind weitere Eingriffe vorgesehen. Durch die abgestellten Fahrzeuge auf der nördlichen Seite der Forsthausstraße, erklärte Klaus Saul, der Vorsitzende des Vereins, würde zudem der Einblick in die Anlage verhindert.
„Ich bin vom Umfang des Ergebnisses unserer Unterschriftensammlung sehr angetan. Das hätte ich mir im Vorfeld so in der Menge nicht träumen lassen“, sagt Klaus Saul. Die Listen liegen im Schreibwarengeschäft in der Bahnhofstraße und im Restaurant Donna Maria aus, können aber auch direkt bei Saul angefordert werden.
„Die Leute kommen mit zwei, drei Bögen rein, wo sie Unterschriften in der Verwandtschaft und in der Nachbarschaft gesammelt haben.“ Die Unterschriften würden sehr gewissenhaft geprüft. Bisher sei es nur drei Mal passiert, dass jemand doppelt unterschrieben habe oder die Unterschrift vergessen wurde. Die Unterzeichner kämen aus allen Teilen der Stadt.
Die Unterschriftensammlung zeige, dass es sich nicht um „einen Sturm im Wasserglas“ handele und der Kreis derer, die das Vorhaben ablehnten, über den Heimatverein hinausgehe. Die Unterschriftenaktion soll noch bis Ende November laufen. „Bis zum Beginn der Weihnachtszeit will ich das vom Tisch haben“, sagt Saul.