Klage gegen Flugroute erörtert

Rechtsanwalt informiert die Mitglieder von „Lebenswertes Nauheim“ über Stand des Verfahrens der Klage gegen die Südumfliegung.

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NAUHEIM. Am Freitag trafen sich die Mitglieder von „Lebenswertes Nauheim“ in der Gaststätte Culinarium zur Jahreshauptversammlung. Zentrales Thema war die Klage gegen die Südumfliegung. Mitglieder des Vereins, die Gemeinden Nauheim, Groß-Gerau und Trebur sowie viele weitere klagen dabei gegen die aktuelle Flugroute des Frankfurter Flughafens, durch die die Bürger der Gemeinden unter erhöhtem Fluglärm leiden müssen. Gegner in dem Verfahren ist die Bundesrepublik Deutschland.

Rechtsanwalt Bernhard Schmitz klärte am Freitag über den aktuellen Stand des Verfahrens auf: Ziel sei es eine alternative Flugroute aufzuzeigen, die für weniger Lärmbelastung sorgt und trotzdem die aktuellen Kapazitäten des Flughafens decken kann. Dafür wurde jetzt ein Gutachten erstellt und vorgelegt, welches eine solche Route zeigt. Wichtig sei dabei auch, dass es sich bei der neuen Route nur um eine Zwischenlösung handeln müsse. „Genauere Simulationen für die Zukunft sind teuer und für unsere Seite nicht machbar.“, so Schmitz. Mit dem Gutachten solle erstmal nur gezeigt werden, dass es auch leiser geht.

Im Vorfeld der Klage hatte das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig bereits beschlossen, dass die Flugrouten den aktuellen Kapazitäten entsprechen müssen. Die aktuelle Südumfliegung geht bereits von Kapazitäten aus, die in den nächsten Jahren noch gar nicht erreicht werden können.

Die mündliche Verhandlung zu dem Fall ist nach einer weiteren Verschiebung nun am 14. Feburar nächsten Jahres. Trotz des Umzugs des Gerichtes sei es unerklärbar, wie es zu einer so langen Verzögerung kommen konnte, beschwerte sich Schmitz. Auch die weiteren Vorgehensweisen nach dem Urteil wurden aufgezeigt. Im Falle einer Niederlage werde der Gang zum Bundesverwaltungsgericht erwogen werden müssen, im Falle eines Sieges werde der Bund dies auf jeden Fall tun. „Das Thema Südumfliegung wird auch im nächsten Jahr noch ein Thema sein“, so Schmitz.

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Bürgermeister Jan Fischer (CDU) berichtete daraufhin von den Aktivitäten der Fluglärmkommission. In Berlin nahm er an einer wichtigen Aktion teil, bei der den Bundestagsabgeordneten das Problem Fluglärm nähergebracht werden sollte. „Für die meisten war das bisher gar kein Thema“, so Fischer. Zu den weiteren Themen des Abends gehörten der neuangelegte Schulweg zwischen der Waldstraße und der Berzallee sowie die Planung über eine Verlängerung der Rechtsabbiegerspur an der Ostumgehung, durch die Stau verhindert werden soll.

Von Martin Hartmann