Beim Udo-Granderath-Gedächtnis-Lehrgang der Aikido-Abteilung des Nauheimer Turnvereins führt Aikido-Meister Fred Gebler (stehend) eine Übung mit Martin Bunk vor. Foto: VF/Marc Schüler
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NAUHEIM - Viel zu tun gab es am Wochenende für die Mitglieder der Aikido-Abteilung des TV Nauheim. In der TV-Turnhalle veranstalteten die Kampfsportler den Udo-Granderath-Gedächtnis-Lehrgang, zu dem mit Dr. Fred Gebler, ein Aikido-Meister aus Greifswald, als Instrukteur eingeladen war.
„Aikido ist keine Angriffskampfkunst, sondern basiert auf der Kunst, sich zu verteidigen“, erklärte Abteilungsleiter Friedrich Schweikart. 40 Teilnehmer waren in die Sporthalle nach Nauheim gekommen, die Hälfte Mitglieder des Turnvereins (TV), die andere Hälfte aus den umliegenden Vereinen.
„Nicht oft hat man die Möglichkeit mit jemandem zu trainieren und von jemandem zu lernen, der hier nicht aus der Umgebung kommt. Daher haben wir die umliegenden Vereine angesprochen, ob ihre Mitglieder nicht an diesem Lehrgang teilnehmen wollen und die Resonanz war gut“, so Schweikart. Keine nur für sich allgemeingültigen Techniken oder Kombinationen gibt es beim Aikido, vielmehr hat jeder Meister seine eigene Philosophie sowie Schwerpunkte und kann daher seine eigens entwickelten oder bevorzugten Verteidigungstechniken vermitteln.
Da jeder Sportler andere Schwerpunkte setzt, ist die Vielfalt im Stil hoch. „Darin liegt auch der Reiz, zu uns zu kommen und hier mitzumachen. Auch wenn man die Grundbegriffe und Grundtechniken beherrscht, kann man immer noch eine neue Interpretation und Anwendungsweise lernen“, erklärte der Abteilungsleiter.
Der Kontakt nach Greifswald – immerhin nahe der polnischen Grenze – entstand durch TV-Aikidoabteilungsmitglied Martin Bunk, der in Greifswald studiert und so mit Dr. Fred Gebler zusammen bereits trainiert hatte. Begeistert aufgenommen wurde sein Vorschlag von der Abteilung, Gebler einmal als Meister und Lehrer für den Lehrgang einzuladen. Aufgrund der Vertrautheim von Gebler und Bunk demonstrierte das Duo immer wieder zusammen einzelne Übungen, Griff- und Wurftechniken.
Stolz ist Schweikart aber auch auf die gesamte Abteilung, die mittlerweile 63 Mitglieder umfasst. Diese sind im Alter zwischen sechs und 63 Jahren und bewegen sich auf einem Kampfniveau vom Anfänger bis hin zum vierten Dan.
Vier Trainer hat die Abteilung, die auch untereinander mal aushelfen. „Zweimal pro Woche trainieren die Kinder hier in unserem Raum in der TV-Halle. Auch die Jugendlichen haben zweimal pro Woche Training, einmal alleine für sich und einmal zusammen mit den Erwachsenen“, führt Schweikart weiter aus. Dass man erfolgreiche Trainer habe, die auch schon höhere Dan-Prüfungen abgelegt hätten, spreche zudem für die Ausbildungsqualität bei der Aikido-Abteilung des TV Nauheim. „Beim Aikido ist es ein wenig wie bei Judo oder Karate: Man macht zunächst Kyu-Prüfungen für den Gürtel in gelb, orange, grün, blau oder braun, anschließend kann man die Dan-Prüfungen im Niveau eins bis acht ablegen. Unser Trainer Matthias Koranzki hat bereits den vierten Dan“, sagte der Abteilungsleiter abschließend