Seit Jahresbeginn leitet Petruba Tatulescu das Gründerzentrum in Ginsheim-Gustavsburg. Eines ihrer Ziele: Sie will neue Geschäftsfelder im Bereich Nachhaltigkeit etablieren.
KREIS GROSS-GERAU. (red). In eine spannende Zeit des Umbruchs und der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie fällt der Wechsel an der Spitze der Technologie-, Innovations- und Gründungszentrum (TIGZ) GmbH. Seit dem 1. Januar führt dort Petruba Tatulescu die Geschäfte. In dieser Woche machte sie ihren Antrittsbesuch bei Landrat Thomas Will (SPD) in Groß-Gerau. „Ich bin mit viel Elan gestartet, vielfältige Themen und Aufgaben stehen an“, sagte sie im Gespräch mit Will und Margit Kühner, der Fachdienstleiterin Wirtschaft bei der Kreisverwaltung. Ob es die Erstgespräche mit den Mitarbeitenden im Haus und mit den Gesellschaftern sind, die weitere Digitalisierung, Akquise oder die geplante Umgestaltung der TIGZ-Homepage: Arbeit wartet genug auf die neue Geschäftsführerin.
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„Ich bin es von den bisherigen Jobs gewöhnt, operativ mit einzusteigen“, sagte sie. Das werde bei der Arbeit nach innen wie außen von Vorteil sein. Das TIGZ will Petruba Tatulescu mit besonderem Augenmerk auf klimaneutrales Wirtschaften, Nachhaltigkeit und Mobilität führen und damit auch neue Geschäftsfelder eröffnen. Dabei ist die aktive Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Kreises Groß-Gerau und Ansprechpartnerin Margit Kühner ein wichtiger Baustein. Darüber hinaus kooperiert die TIGZ GmbH sowohl mit den Wirtschaftsförderungen der umliegenden Städte als auch mit den Hochschulen aus der Region.
Zwar musste auch das TIGZ, bedingt durch die Corona-Krise, Rückgänge in der Mieternachfrage verzeichnen. Aber, und darin sind sich Landrat Thomas Will und Petruba Tatulescu einig: „Viele Menschen erfinden sich und ihre Geschäftsidee gerade neu, sehen auch Chancen in der Phase der Unsicherheit. Einige Neuerungen aus der Corona-Zeit, wie zum Beispiel vermehrte Online-Angebote von Unternehmen, werden sicherlich überdauern. In jedem Fall werden wir eine Heimat für Gründerinnen und Gründer bleiben.“ Und der Kreis wird dabei unterstützen, so gut er kann. Das TIGZ blickt zuversichtlich nach vorn, denn auch im vergangenen Jahr ist die Anzahl der Neugründungen im Bundesvergleich auf dem starken Vorjahresniveau von 2019 geblieben.
In der über 20-jährigen Geschichte der Technologie-, Innovations- und Gründungszentrum GmbH haben zahlreiche Unternehmen in der Ginsheimer Straße 1 in Ginsheim-Gustavsburg ihre Heimat gefunden. Zurzeit arbeiten 53 im TIGZ. 15 davon gehören der Bauingenieur- und Immobilienbranche an (28 Prozent), 14 der Kreativwirtschaft (26 Prozent), 13 Unternehmen beschäftigen sich im Beratungs- und Dienstleistungssektor (25 Prozent) und elf sind im Bereich IT (21 Prozent) angesiedelt.
Geboren und aufgewachsen in Rumänien, studierte Petruba Tatulescu deutsche und englische Literatur- und Sprachwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, wo sie im Jahr 2016 promovierte. Zudem hat sie einen Abschluss in Strategic Management von den Open Universities of Australia (2013). Ihre berufliche Laufbahn fing bei SAP in Walldorf an. Nach einem dreijährigen Aufenthalt als Assistant Professor am Trinity College Dublin kehrte Tatulescu in ihre Wahlheimat Deutschland zurück. Dort lagen ihre Tätigkeitsschwerpunkte in der langjährigen Beratung zahlreicher Konzerne und Start-Ups.