Verein VSR-Gewässerschutz legt die Ergebnisse der Proben von Anfang August vor. Ein Grund für die hohen Werte ist die intensive Landwirtschaft.
KREIS GROSS-GERAU - Viel zu hohe Nitratwerte im Grundwasser hat der Verein VSR-Gewässerschutz bei den Brunnenwasserproben festgestellt, die bei einer Informationsveranstaltung am 8. August in Groß-Gerau abgegeben wurden. In jeder achten Probe habe die Nitratkonzentration oberhalb des Grenzwerts der deutschen Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter gelegen.
Insgesamt 151 Wasserproben aus privat genutzten Brunnen im Raum Groß-Gerau, Riedstadt, Trebur und Rüsselsheim nahmen Lina Remme, Mitarbeiterin im Bundesfreiwilligendienst, und Projektleiter Harald Gülzow für die Untersuchung entgegen. Ein Grund für die hohe Nitratbelastung sei die intensive Landwirtschaft, so der VSR-Gewässerschutz, der Gemeinden, Kreisen und Kirchengemeinden dazu rät, ihre landwirtschaftlichen Flächen nur noch ökologisch bewirtschaften zu lassen.
Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz fanden bei den Untersuchungen 132 Milligramm Nitrat pro Liter in einem privat genutzten Brunnen in Leeheim. Weitere mit Nitraten stark verschmutzte Brunnen stellten die Umweltschützer in Erfelden mit 76 Milligramm pro Liter (mg/l), in Biebesheim (58 mg/l), in Goddelau (67 mg/l), in Büttelborn (59 mg/l), in Worfelden (119 mg/l), in Trebur (73 mg/l) und in Geinsheim (74 mg/l) fest. Das Wasser sei wegen der Überschreitung der Trinkwasserverordnung nicht mehr zum Trinken geeignet.
Besonders wichtig sei außerdem, dass derart belastetes Wasser nicht zum Befüllen eines Fischteichs genutzt werde. Es bestehe die Gefahr, dass es zur Massenvermehrung von Algen kommt. Abgestorbenen Pflanzen könnten anschließend zu Fischsterben führen. Nitratbelastetes Grundwasser führe beim Bewässern zu einer zusätzlichen Düngung. Diese müsse in die Berechnung über den Stickstoffbedarf der angebauten Pflanzen miteinbezogen werden. Nur so könne eine Überdüngung und eine Nitratanreicherung in Gemüse verhindert werden. Bürger können dem Verein eine Wasserprobe mit der Post zusenden, falls sie wissen möchten, ob sie auch von der hohen Nitratbelastung betroffen sind.