Eisen statt Nitrat in tiefen Brunnen? Die Diskussion um Grundwasser-Messergebnisse dauert an.
KREIS GROSS-GERAU - (db). Der Verein VSR-Gewässerschutz hat sich verwundert über das Vorgehen des Regionalbauernverbands Starkenburg beim Thema Nitratbelastung des Grundwassers gezeigt. Dieser habe dafür geworben, dass viele Landwirte Wasserproben aus ihren Beregnungsbrunnen Ende August beim Labormobil des Vereins in Groß-Gerau zur Untersuchung abgaben. „Bei genauerer Kenntnis über die Grundwasserverhältnisse ihrer Region hätten sie sich die Fahrt sparen können“, erklärte die Vereinsvorsitzende Susanne Bareiß-Gülzow.
Bei den von Landwirten abgegebenen Wasserproben aus der Feldmark wurde im Labor keine erhöhte Nitratbelastung festgestellt. Vielfach war der Nitratwert sogar sehr niedrig (wir haben berichtet).
Es sei durch Studien bekannt, dass in tieferen Grundwasserschichten im Ried Nitrat abgebaut werde, erklärte Bareiß-Gülzow. Dagegen finde im oberflächennahen Bereich keine Umwandlung statt. Beim Abbau werde Eisen freigesetzt. Die nach Groß-Gerau gebrachten Wasserproben aus Leeheim und Wolfskehlen, die nach VSR-Angaben aus Tiefen von 12 bis 18 Meter stammten, wiesen erhöhte Eisenwerte auf. Die geringen Nitratwerte dieser Brunnen überraschten daher nicht, erklärte die Vereinsvorsitzende: Sie beruhten auf Nitratabbau.