Corona-Inzidenz sinkt im Kreis Groß-Gerau auf 126,9
Die Zahlen gehen zurück. Doch Landrat Thomas Will ist mit den Werten im Vergleich zu den Nachbarn noch nicht zufrieden und kündigt engmaschigere Tests in den Altenheimen an.
Von Marion Menrath
Redakteurin Groß-Gerau
Auswertung eines Corona-Abstriches.
(Symbolfoto: dpa)
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KREIS GROSS-GERAU - Die Corona-Inzidenzwerte im Kreis Groß-Gerau sind am Wochenende gesunken. Am Samstag galten 1.136 Kreisbewohner als aktuell mit Covid-19 infiziert, das sind 72 weniger als am Freitag. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Fälle pro hunderttausend Einwohner sank auf 126,9. Die Zahl der Todesfälle blieb bei 174. Mittlerweile haben sich 8.512 Kreisbewohner mit dem Coronavirus infiziert. Von diesen gelten 7.202 als genesen.
Allerdings ist zu bedenken, dass am Wochenende generell weniger getestet wird und dass Todesfälle aus den Kliniken außerhalb des Kreises oft erst mit Verzögerung gemeldet werden. Das RKI verzeichnete am Sonntag für den Kreis Groß-Gerau ebenfalls eine Sieben-Tage-Inzidenz von 126,9, bei dann 8.567 Fällen.
Landrat Thomas Will ist unzufrieden
In Stockstadt ist die Zahl der aktuellen Fälle auf 51 gesunken. Bezogen auf die Einwohnerzahl hat die kleinste Gemeinde des Kreises mit ihren 6.100 Einwohnern aber mit 0,84 Prozent immer noch den höchsten Anteil an Infizierten. In Stockstadt hatte es einen Ausbruch mit 25 positiv getesteten Bewohnern und fünf Mitarbeitern im Seniorenzentrum gegeben. Es folgen Raunheim (114 Fälle, 0,70 Prozent) und Groß-Gerau (132 Fälle, 0,51 Prozent). Am wenigsten betroffen in Relation zur Einwohnerzahl sind derzeit Trebur (18, 0,13), Büttelborn (31, 0,21), Mörfelden-Walldorf (106, 0,30), Ginsheim-Gustavsburg (54, 0,32) und Nauheim (36, 0,33). Auch das früher stark betroffene Rüsselsheim hat sich stabilisiert, mit derzeit 280 aktuellen Fällen, was 0,42 Prozent der Bevölkerung entspricht.
Landrat Thomas Will (SPD) ist mit den Zahlen noch nicht zufrieden: „Trotzdem denke ich seit Tagen darüber nach, warum uns andere Kreise in Hessen auf dem Ranking – nach unten – überholen“, schreibt er in den sozialen Medien. Vor drei Wochen habe sich der Kreis mit seinem Wert im „unteren Drittel“ befunden, heute mit den gleichen Zahlen auf einem „Spitzenplatz“. Ein Blick auf die Zahlen der aktuell infizierten Menschen in den Städten und Gemeinden zeige, dass dort wo es viele Fälle in Senioreneinrichtungen gebe, diese weitaus höher sind als in den anderen Kommunen. „Ab der kommenden Woche werden wir die Tests rund um diese Einrichtungen noch engmaschiger ziehen“, betont Will.