
Bei einem Küchenbrand am Dienstagabend hat ein Mensch so schwere Verletzungen erlitten, dass er mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden musste.
Groß-Gerau. Bei einem Küchenbrand in der Brignoler Straße in Groß-Gerau ist am Dienstagabend ein Mensch so schwer verletzt worden, dass er mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen werden musste. Zwei weitere Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Insgesamt gab es zehn Betroffene.
Die Groß-Gerauer Feuerwehr war am Dienstag kurz vor 19 Uhr per Sirene mit der Meldung „Wohnungsbrand, Menschenleben in Gefahr“ alarmiert worden. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte schlugen aus den Fenstern einer Wohnung im ersten Stock des Mehrparteienhauses Flammen und schwarzer Rauch heraus. Mit einem Trupp unter Atemschutz ging die Feuerwehr in die Wohnung, löschte das Feuer, das aus noch ungeklärter Ursache in der Küche ausgebrochen war. Beamte der Kriminalpolizei nahmen noch am Abend die Ermittlungen zur Brandursache auf.
Auf der Rückseite des Gebäudes mit (einschließlich Erdgeschoss) vier Stockwerken befanden sich mehrere Bewohner des Hauses auf den Balkonen. Die Feuerwehr rettete sie mithilfe der Drehleiter. Nach Angaben von Stadtbrandinspektor Michael Scharper waren 34 Feuerwehrleute im Einsatz. Aufgrund der Alarmierung war auch ein Großaufgebot des Rettungsdienstes zur Einsatzstelle geeilt. Mehrere Rettungswagen hatten im Europaring und am Landratsamt Aufstellung bezogen. Vom Rettungsdienst waren rund 20 Kräfte vor Ort und betreuten die betroffenen Bewohner. Auch die Polizei war mit mehreren Beamten da., der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes unterstützte ebenfalls. Alles in allem waren rund 65 Kräfte an dem Einsatz beteiligt. Für die Feuerwehr war der Einsatz nach Aufrüstarbeiten gegen 21 Uhr beendet.
Von dem Brand betroffen war der vordere Teil des Gebäuderiegels, in dem sich acht Wohnungen befinden. Da Flur und Treppenhaus stark verraucht sind und Rauch auch in andere Wohnungen gezogen ist, untersagte die Feuerwehr aufgrund der Kontamination den Zutritt zu dem Haus. Bürgermeister Erhard Walther (CDU) hatte am Abend die Stadtverordnetenversammlung verlassen und sich im Zusammenspiel mit dem Amt für Hochbau und Liegenschaften um die Unterbringung der Bewohner gekümmert. Für viele hieß dies, dass sie die Nacht in einem Gästehaus oder bei Verwandten verbringen müssen. Da die Menschen ihre Wohnungen Hals über Kopf verlassen mussten, hatten sie nicht mehr dabei als die Kleidung, die sie am Leib trugen. Den Transport zum Gästehaus übernahm das Rote Kreuz. Feuerwehrleute holten am Abend für einige der Betroffenen noch Tabletten aus ihren Wohnungen. Wann die Wohnungen wieder betreten werden können, war am Dienstagabend noch nicht abzuschätzen. Die Brandwohnung ist derzeit nicht mehr bewohnbar. Die Höhe des Schadens steht ebenfalls noch nicht fest, er dürfte sich aber mindestens im sechsstelligen Bereich bewegen.