Theater in Gustavsburg: Der kleine Maulwurf will fliegen

Der kleine Maulwurf (Maike Jansen) lässt sich nicht von der Schwerkraft von seinem Vorhaben abhalten. Foto: hbz/Jörg Henkel
GUSTAVSBURG - Über mangelnde Reaktionen aus dem Publikum konnte sich das mobile Theater „Pohyb‘s und Konsorten“ beim Auftritt in den Gustavsburger „Burg-Lichtspielen“ nicht beklagen. Zum Theater eingeladen hatte die Buchhandlung in der Villa Herrmann, der Saal war voll besetzt.
Vom ersten Moment an verfolgten die Erstklässler und Kita-Kinder gebannt die Handlung und beteiligten sich lebhaft. Das Stück basiert auf dem Bilderbuch „Der kleine Erdvogel“ von Oliver Scherz mit Zeichnungen von Eva Muggenthaler. Darin geht es um einen kleinen Maulwurf, der unbedingt fliegen will und sich durch nichts davon abbringen lässt. Bei seinen Abenteuern begleiteten die Kinder den kleinen Maulwurf teils lautstark.
Reaktionen aus dem Publikum sind erwünscht
Maike Jansen und Stefan Ferencz arbeiten seit dem Jahr 2004 zusammen und bringen ihre Erfahrung in der Pantomimik und der Clownerie in ihr humorvolles Spiel ein. Dabei sind Reaktionen aus dem Saal durchaus erwünscht und werden spontan in die Handlung mit eingebaut.
INFORMATIONEN
Das mobile Theater „Pohyb's und Konsorten“ ist mit verschiedenen Stücken in ganz Deutschland unterwegs.
Im Internet sind weitere Informationen auf der Homepage www.pohybs-konsorten.com zu finden.
Das Buch „Der kleine Erdvogel“ gibt es in der Gustavsburger Villa Herrmann zu kaufen. (lnh)
Im Internet sind weitere Informationen auf der Homepage www.pohybs-konsorten.com zu finden.
Das Buch „Der kleine Erdvogel“ gibt es in der Gustavsburger Villa Herrmann zu kaufen. (lnh)
Das Wort „Pohyb‘s“ kommt aus dem Tschechischen und bedeutet „Bewegung“ – denn die wird beim Spiel umgesetzt. Mit einer minimalen Bühnendekoration schafften es Jansen und Ferencz, alle Charaktere des Buches durch wechselnde Accessoires darzustellen. So war das Grundkostüm bei beiden Akteuren gleich, aber dank eines Huts mit Hörnern wurden die Schauspieler zum Beispiel zu einer Kuh, weiße Flügelärmel illustrierten einen Storch und mit einer roten Nase wurde der Maulwurf dargestellt.
Zwischendurch trat Jansen als Erzählerin der Rahmenhandlung auf. Die Reaktionen der Kinder bestätigten, dass sie mit den schnellen Rollenwechseln gut umgehen konnten.
Zum Auftakt rannte der kleine Maulwurf wild mit einem Papierflieger durch die Gegend, was die Lachmuskeln ordentlich strapazierte. „Ich will fliegen“, sagte er zu seiner Mutter. „Wir leben unter der Erde, und wir fliegen nicht“, erwiderte diese. Dennoch grub sich der kleine Maulwurf an die Oberfläche bis ans Tageslicht. Dort traf er eine Kuh, die gemächlich ihr Gras kaute und nicht verstand, warum der Maulwurf etwas machen will, was er nicht kann. Die Fliegen wiederum sagten ihm: „Du hast doch Schaufeln und keine Flügel“. Außerdem sei er ja blind und würde nur überall dagegen fliegen. Der Hahn, der selbst kein Glück beim Fliegen hat, riet ihm davon ab. Trotzig beharrte der kleine Maulwurf aber darauf, dass er ein „Erdvogel“ sei. Erst die Eule riet ihm, sich auf seine Stärken zu besinnen, denn da er blind sei, könne er besonders gut hören.
Nun wurden auch die Kinder aufgefordert, ihre Augen zu schließen und dem Wind zu lauschen, wie der Maulwurf. Dieser wurde hin- und hergewirbelt und fühlte sich schließlich so, als könne er fliegen.
Nach längerem Applaus beantworteten die Schauspieler dann noch Fragen.