Ein Hauch von Karibik in den Gustavsburger Burg-Lichtspielen

Gitarrist Alfredo Hechavarria begeistert mit seinem Solo-Programm „Corazon del Sur“. Geboten werden Eigenkomponisten und Lieder bekannter Songwriter.

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GUSTAVSBURG. (nfl). Der in Santiago de Cuba geborene Gitarrist Alfredo Hechavarria ist ein Musiker mit Herz. Inspiriert durch eine Welt-Tournee 2012 mit Rodrigo y Gabriela begeistert er derzeit mit seinem Solo-Programm „Corazon del Sur“. Jetzt gastierte der in Ginsheim-Gustavsburg lebende Kubaner in den Burg-Lichtspielen. Gemeinsam mit Ehefrau Clarissa und dem 14-jährigen Nachwuchstalent Felix Zimmermann präsentierte Hechavarria Eigenkomponisten und Lieder bekannter Songwriter.

Einen Hoffnungsschimmer übermittelte der virtuos aufspielende Gitarrist schon mit seinem Song „Esperanza“, dem die Lieder „Diosdado“ und „New Light“ folgten. Einen Einstieg in die von den kubanischen Landarbeitern beliebte Stilrichtung des Guajira gab Ehefrau Clarissa, die als Sängerin mit einer faszinierenden Stimme begeisterte. „Quiereme Mucho“ von Gonzalo Roig und das von Company Segundo“ komponierte „Chan Chan“ waren ganz nach dem Geschmack des Publikums. Musikgeschichte hat Osvaldo Farrés mit seinem im Bolero-Cha-cha-cha-Rhythmus komponierten Song „Quisaz“ geschrieben – ein Titel, mit dem einst Nat King Cole die Herzen zu erobern wusste. Gemeinsam mit Felix Zimmermann lud Hechavarria zum Titel „She“ des Briten Ed Sheeran ein, bevor der junge Gitarrist mit einem Medley begeisterte. Dass der kubanische Weltmusiker aber auch auf den Spuren Johann Sebastian Bachs zu wandeln weiß, unterstrich er mit „Air“ aus der Suite Nr. 3.

Nach der Pause ging es mit Eigenkompositionen wie „Corazón del sur“ und dem glücksverheißenden „Buena Suerte“ weiter. Melancholisch verfärbte sich der von seinem Landsmann Leo Brower besungene Novembertag, und auch der Song „Fragile“ von Sting verströmte virtuoses Klanggefühl. Sanft hauchte Clarissa Hechavaria ihr „Besame Mucho“ ins Mikrofon, einfühlsam von ihrem Ehemann begleitet.

Mit „Como fué“ erwies das Ehepaar dem kubanischen Ausnahmemusiker Benny Moré seine Reverenz. In einer Adaption bewies Hechavarria mit Felix Zimmermann, dass sich dieser Song auch für virtuose Gitarrenklänge anbietet. Mit der Ballade „Perfidia“ von Alberto Dominguez leitete Frontlady Clarissa das Ende des Konzertabends ein. Im Repertoire durfte allerdings nicht der von ihr als Knaller bezeichnete Kultsong „Guantanamera“ von Joseito Fernández fehlen, bei dem das Publikum den Refrain mitsang.