Aktion „Just for Girls“ in Ginsheim-Gustavsburg

Bei der Aktion „Just for Girls“ erfuhren Schülerinnen der beiden Grundschulen in Ginsheim und Gustavsburg, wie es gleichaltrigen Mädchen in anderen Teilen der Welt ergeht.

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GINSHEIM-GUSTAVSBURG. (pet). In die Schule gehen, Hausaufgaben machen, nachmittags den Eltern bei der Hausarbeit helfen – manchmal nervt das die Schülerinnen der vierten Klassen der Ginsheimer Albert-Schweitzer-Schule und der Gustavsburger Gustav-Brunner-Schule. Wieso sie letztlich aber doch glücklich darüber sind, ergründeten 26 Mädchen kürzlich im Rahmen der Aktion „Just for Girls“ im Ginsheimer Kinder- und Jugendhaus

Sie tragen gerne Kleider, quatschen am liebsten pausenlos und ärgern manchmal auch ganz gerne Jungs – die Schülerinnen der vierten Klassen wissen genau, wieso sie gerne Mädchen sind, auch wenn damit alltägliche Pflichten verbunden sind. Am Freitag wagten sie gemeinsam mit ihren Schulsozialarbeitern und Simone Hauke vom Kinder- und Jugendbüro einen Blick in andere Länder: Wie ist es dort um Mädchenrechte und -pflichten gestellt?

Auf dem Feld arbeiten und früh heiraten

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„Andere Mädchen müssen auf dem Feld arbeiten, um für ihre Familie zu sorgen. Manche Kinder müssen auch schon heiraten. Das finde ich ein bisschen zu früh“, erzählte Holly. In Kleingruppen diskutierten die Mädchen darüber, welche Rechte und Pflichten sie selbst in Deutschland haben und wie die Situation von Mädchen in anderen Ländern aussieht.

Die Schülerinnen repräsentierten verschiedenste Nationen. Vergleiche mit ihren Herkunftsländern sollten klar machen, welche Rechte sie in Deutschland haben. Ein Filmausschnitt gab weitere Impulse. So hart ihnen das Leben in anderen Ländern am Ende vorkam, die Mädchen hatten dennoch Verständnis für deren Situation: Holly und ihre Freundinnen unterstützen ihre Familien schließlich auch, allerdings mit leichter Hausarbeit statt körperlich anstrengender Feldarbeit.

Aufräumen, Haare kämmen, zur Schule gehen, Hausaufgaben machen, auf den kleinen Bruder aufpassen – manche ihrer Pflichten machen den Mädchen mehr Spaß als andere, bei denen die Motivation von Tag zu Tag unterschiedlich sei – so wie beim Thema Schulbesuch. Sena ist froh, dass Mädchen in Deutschland zur Schule gehen müssen: „In anderen Ländern dürfen die das nicht immer. Die können dann gar nicht lesen und schreiben“, erklärte sie. Sie hat Angst, dass sie große Probleme im Alltag hätte, wenn sie nicht in die Schule gehen dürfte.

Und so wurden aus Pflichten in den Köpfen der Mädchen schnell wertvolle Rechte, über die sie gemeinsam diskutierten. Mit viel Dankbarkeit schickten sie am Ende Luftballons in den Himmel, mit Rechten, die ihnen für ihr Leben wichtig sind.