Der Ausschuss für Kultur, Umwelt, Bauen und Soziales (Kubus) hat in seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien ein neues Nutzungskonzept für das Gebiet am alten Bahnhof...
BISCHOFSHEIM. Der Ausschuss für Kultur, Umwelt, Bauen und Soziales (Kubus) hat in seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien ein neues Nutzungskonzept für das Gebiet am alten Bahnhof beschlossen. In der Nähe des Wasserturms sollen nun 34 Reihenhäuser sowie links der Spelzengasse ein Mehrfamilienhaus entstehen. Anträge von BFW und Galb wurden vorerst verschoben.
Ortstermin mit Bürgermeister Kalweit
Ute Rothenburger (BFW) schlug vor, auch den Abwasser- und Servicebetrieb Mainspitze (ASM) als Vertragspartner zu berücksichtigen, da er für die Erschließung zuständig sei. Zudem forderte die BFW, die Verkehrserschließung des Baugebiets über die Bahnhof- und Wilhelmstraße zu realisieren, dies gelte auch für den Kfz-Verkehr. Die Galb plädierte für den Bau von Geschosswohnungen, wobei die Blickachse zum Bahnhof erhalten werden soll. Zudem sei ein Verkehrskonzept nötig.
Bürgermeister Ingo Kalweit (CDU) rechnet ebenfalls mit mehr Verkehr. Bei einem Ortstermin am 8. September will er offene Fragen klären. Investor Christoph Straube freute sich, dass es nun Planungssicherheit gebe. Er möchte die Sicht auf den alten Bahnhof erhalten. Und der alte Wasserturm könnte als Lager genutzt und für Besichtigungen geöffnet werden.
Zu Beginn hatte Klaus Velbecker von Hessen-Forst den Waldwirtschaftsplan 2018 für den Gemeindewald Bischofsheim vorgestellt. Nach einem Plus 2016 von rund 20 000 Euro soll es auch 2018 schwarze Zahlen geben. Der Forst kalkuliert mit einem Einschlag von 1439 Erntefestmetern (EfM) Holz und einem Hiebsatz von 1470 EfM. Einnahmen von 59 834 Euro stehen Ausgaben von 51 355 Euro gegenüber. Somit gäbe es ein positives Betriebsergebnis von 8479 Euro. Bei den Einnahmen liegt der Erlös aus dem Holzverkauf mit rund 50 000 Euro vorne. Der Plan wurde einstimmig beschlossen.
Klaus Guthmann (CDU) fragte zum Thema Öko-Punkte. Laut Velbecker sammelte die Kommune 900 000 Öko-Punkte. Bei 35 Cent pro Punkt entspricht dies rund 315 000 Euro. Velbecker informierte ferner über die neue Körperschaftswaldverordnung, die 2017 in Kraft trat. Demnach erstellt der Forst weiter den Waldwirtschaftsplan für die Kommunen; dies sei eine gesetzliche Aufgabe. Auch für die Verkehrssicherung im Wald ist der Forst zuständig.
Velbecker ging auch auf die Holzernte ein. Laut dem Richtsatz 2 kostet ein Erntefestmeter 3,50 Euro, laut dem Richtsatz 3 nur 2,50 Euro. Für Nachdenklichkeit sorgte eine Modellrechnung, die sich auf 450 Hektar Betriebsfläche und 1700 Festmeter Holz bezog. Kleine Gemeinden wie Bischofsheim müssen laut Hessen-Forst in den nächsten Jahren mit stark steigenden Beförsterungskosten rechnen. Demnach steigen die Ausgaben um bis zu 38 Prozent, also von 20 523 Euro in diesem Jahr auf 28 373 Euro 2025. Velbecker beruhigte die Gemeindevertreter jedoch. Da Bischofsheim relativ wenig Holz ernte, seien die Beförsterungskosten noch moderat.
Einen erfreulichen Trend gebe es beim Holzverkauf. Lag der Preis für einen Festmeter Kiefer 2005 noch bei 30 Euro, so habe dieser sich inzwischen auf 60 Euro verdoppelt. Abschließend erläuterte Velbecker, dass Hessen-Forst bei den Preisen keinen Spielraum habe. Die Beförsterungskosten seien vom Land vorgegeben. „Wir sind strikt daran gebunden, Rabatte darf es nicht geben“, erklärte der Mitarbeiter des Forstes.
Von Bernd Diefenbach