Bischofsheimer Narrenkäfig überzeugt mit feuchtfröhlichem Bade-Motto

Licht aus, Spot an: Anne Gasteyer und Thomas Kraus zeigen bei der Sitzung des Narrenkäfigs ein Schattenspiel. Foto: hbz/Judith Wallerius
BISCHOFSHEIM - 40 Aktive des Bischemer Narrenkäfigs haben den Adlersaal für ihre Fastnachtssitzung kurzerhand in „die Dohltherme“ umfunktioniert. Duschvorhänge, Badekabinen, Spinde und ein meterhoher Zimmerbrunnen mit Wasserfall sowie eine Sauna trugen zum gelungenen „feuchtfröhlichen“ Badeerlebnis ebenso bei wie die kreative Tischdekoration aus rot-weißen Schwimmleinen.
Das Eröffnungsspiel „Zwei Herren im Bad“ machte frei nach Loriot Lust auf mehr närrische Badeerlebnisse. Im Stil der Bänkelsänger nahmen Sebastian und Thomas Kraus ihr Auditorium im Anschluss als singende „Schwimmbad-Klempner“ mit auf ihre tägliche Runde. Das Kinderballett unter der Leitung von Annegret Groß, Stefanie Doobe und Katharina Schmid entzückte die rund 170 Narren als niedliche Schildkröten, Meerjungfrauen und Piraten.
Aus dem Nähkästchen plauderten Susanne Haus und Anne Lenhard als zwei Hausfrauen im vorgerückten Alter, die sich regelmäßig beim Schwimmen treffen. So stellten sie fest, dass die Gemeindevertreter Politiker für die Herzen seien. „Fürs Hirn wär’ mir lieber gewesen“, war eine der Pointen, die für Lacher sorgte. Bei „Didi’s Aqua Jogging“ mit Dietmar Lanius und Sebastian Kraus kamen alle ins Schwitzen und „Didi’s Handpuppenspiel“ brachte alle Narren zum Lachen, weil Fastnachtslieder mithilfe von sechs singenden Entchen in die richtige Reihenfolge gebracht werden mussten.
WER WAR NOCH DABEI?
Der Jokus geht an Thomas Kraus und Torsten Groß für das Zwiegespräch in der Sauna, weil sie mit ihrer Spontanität zeigten, was den Bischemer Narrenkäfig ausmacht. (red)
Wer war noch dabei?
Gregor und Nadja Gaudron, Anne Gasteyer, Christine Bersch, Conny Engert, Eva Förster, Björn Billino und Matthias Diehl. (red)
Wer war noch dabei?
Gregor und Nadja Gaudron, Anne Gasteyer, Christine Bersch, Conny Engert, Eva Förster, Björn Billino und Matthias Diehl. (red)
Beim Saallied stellte Michael Zahn passend fest: „Die Welle des Frohsinns ist gut für’s Gemüt“. So leitete er die Narren im Saal durch die Sitzung. Insgesamt drei innovative Produkte wie die „Andi-Faltencreme“, „Sprood – das Essen zum Sprühen“ und der automatische Komitee-Computer versuchten drei Kreative in der „Nebenhöhle der Löwen“ zu vermarkten. Dabei überzeugten Johannes Bersch als sächsischer Kosmetikhersteller, Anne Lenhard als moderne Köchin und Robert Latin als „Vollhorst 3000“. Das Quartett aus Thomas und Sebastian Kraus, Sebastian und Torsten Groß brillierte als singende Mexikaner und im Stile der siebziger Jahre als Rockstars auf Heimatbesuch. Ebenso wie die beiden Kammersänger Johannes Bersch und Sebastian Kraus erhielten sie für ihre närrisch-kreative Darbietung laute Zugaberufe und lang anhaltenden Applaus.
Anna Baureiß und Christin Leifke überzeugten als Schwestern beim Schwimmbadbesuch. Ihr komödiantisches Talent bewies zudem einmal mehr Annegret Groß als jugendliche Mutter beim Aufwärmen vorm Schwimmen.
Mit dem Schattenspiel als Einspieler zeigte der Bischemer Narrenkäfig auch nach mehr als 15 Jahren auf der närrischen Bühne, dass er immer noch mit erfrischenden Ideen überzeugen kann. Vor der Pause überraschten die Aktiven mit einem zweiten Fernsehformat. „Let’s Dance“ stand auf dem Programm, bei dem Melanie Thon als Tänzer gemeinsam mit Anna Zahn mit einem „Passo Duplo“ überzeugte. Die 17 Tänzerinnen der Kleppergarde-Showtanzgruppe „Dance Xpression“ brachten als Detektivinnen auf der Suche nach einem Herzen den Saal zum Beben. Mit Applaus honorierte das närrische Publikum die gelungene Bühnenshow.
Besonders graziös zeigte sich das Männerballett aus den eigenen Reihen unter Wasser mit U-Boot-Einlage. Als singendes Aquarium überzeugten zahlreiche Narren auf der Bühne mit farbenprächtigen Kostümen sowohl stimmlich als auch mit lokalen Themen. So thematisierte die Gesangsgruppe, dass die Bäcker aus Bischofsheim weg seien und die Siedlung wegen einer Baustelle schon wieder abgeschnitten sein wird. Das Zwiegespräch zwischen Thomas Kraus und Torsten Groß fand unter zustimmenden Rufen in der Sauna statt. Als Single Reiner Kabbes plauderte Johannes Bersch aus seinem Leben. Dabei ging es von der Suche nach der Richtigen im Netz über ein Blind Date bis hin zum Kennenlernen im wahren Leben. Die Ober-Olmer Band „Plug’N’Play“ sorgte außerdem während und auch nach der Sitzung für gute Fastnachtsstimmung.