Der zehnte Jahrestag der Einweihung wird in der Christkönigkirche mit einem Konzert gefeiert.
Von Bernd Diefenbach
Das Blechbläserensemble „Brasso Continuo“ eröffnet das Jubiläumskonzert in der Christkönigkirche.
(Foto: hbz/Jörg Henkel)
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BISCHOFSHEIM - Seit zehn Jahren erklingt die Orgel in der katholischen Christkönigkirche, an Christi Himmelfahrt 2009 wurde sie eingeweiht. Deshalb gab es nun zum zehnten Jahrestag ein gelungenes Konzert, bei dem das Blechbläserensemble „Brasso Continuo“ unter Leitung von Ulrich Kuhn und Organist Stefan Finkenauer gemeinsam auftraten.
Das Konzert hätte mehr Zuspruch verdient gehabt, das Gotteshaus war nur gut zur Hälfte besetzt. Finkenauer, der seit 33 Jahren Orgel spielt, erklärte den Zuhörern das Instrument. Er sei mit der Orgel „sehr zufrieden“. Sie dränge sich nicht auf, sondern passe sich an die Kirche an. Das Instrument sei außergewöhnlich.
Beim Konzert zeigten sowohl Brasso Continuo als auch Finkenauer beachtliches Können. Die neun Musiker von Brasso Continuo, die unter anderem im Odenwald, in Dieburg, in Mörfelden-Walldorf, in Aschaffenburg und in Frankfurt leben, eröffneten feierlich mit der Rostocker Suite, die Ulrich Kuhn selbst bearbeitet hatte. Bei „Singet dem Herrn ein neues Lied“ aus dem Psalm 98 stimmten die Musiker die ersten beiden Sätze und dann gleich den vierten Satz an. Mit dem feierlichen Schluss drückte das Orchester Freude aus, im Psalm „jauchzen Trompeten und Posaunen dem Herrn“.
DAS INSTRUMENT
Die Orgel wurde 2009 eingeweiht, sie wurde einst mit Spenden finanziert. Sie besteht aus 900 Orgelpfeifen, die komplett mechanisch sind. Außerdem sind 14 Register vorhanden. (dib)
Danach spielte Finkenauer alleine an der Orgel das Präludium und Fuge c-Moll von Johann Sebastian Bach. Beim komplexen Werk mit gutem Finale zeigte Finkenauer sein ganzes Können. Das Blechbläserensemble stimmte danach ein Stück für zwei Chöre sowie zwei galante Stücke aus der Klassik an, dazu zählten eine Sonatine von Johann Anton Andre und Allegro von Johann Häßler.
Bewegend war das Stück „Tears in Heaven“, das Eric Clapton seinem verstorbenen Sohn widmete. Das sentimentale Stück enthält die Aussage, „dass im Himmel alle Tränen getrocknet sind“. Und auch der bekannte Spiritual „Swing low, sweet chariot“ thematisierte den Tod, nämlich die Hoffnung der Schwarzen auf ein besseres Leben im Himmel. Laut erklang danach der Klassiker „O when the Saints“ von Helmut Lammel, das die Musiker im Stil einer Big-Band darboten. Dafür gab es verdienten Beifall. Beim „Arioso“ von Noel Rawsthorne spielte Finkenauer alleine an der Orgel, das sentimentale Stück machte nachdenklich. Beim feierlichen „Festival Trompets“, ebenfalls von Rawsthorne, gab es ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Orchester und Organisten. Das Danklied „Look at the world“ von John Rutter und das „Halleluja. Lobt Gott in seinem Heiligtum“ von César Frank waren weitere Höhepunkte. Das Halleluja enthielt ein großes Spektrum von düsteren Klängen – bis hin zum feierlichen Ende, wofür es extra Beifall gab. Die zentrale Aussage dieses Psalms 150 lautet: „Alles was Odem hat, lobe den Herrn!“
Mit dem kurzen Swing-Stück „Over F-Dur“ von Markus Nickel und dem Stück „Dance with me“ von Michael Schütz verabschiedeten sich die Musiker vorerst. Der „Tanz in den Mai“ war der passende Abschluss zum Wonnemonat, beim Tanz um die Orgel beeindruckte der pathetische Schluss. Kuhn, der Kirchenmusiker in Groß-Zimmern bei Dieburg ist, durfte die Kirche mit seinem Ensemble aber noch nicht verlassen. Es folgten noch zwei Zugaben, darunter das bekannte Kirchenlied „Lobet den Herrn“. Nach dem wiederum gelungenen Zusammenspiel der Blechbläser und des Organisten gab es stehende Ovationen.