Polizei wertet Videos zu Eritrea-Ausschreitungen aus

Eritrea-Festival in Gießen
© Helmut Fricke/dpa

Eine mehr als 30-köpfige Arbeitsgruppe wertet Aufzeichnungen aus. Die Ermittler rechnen mit vielen neuen Erkenntnissen zu Straftaten im Zusammenhang mit Gewaltszenen aus Gießen.

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Gießen. Nach den gewaltsamen Ausschreitungen am Rande des umstrittenen Eritrea-Festivals in Gießen läuft in der kommenden Woche die Auswertung von Videoaufzeichnungen an. Dafür sei eine mehr als 30-köpfige Arbeitsgruppe gebildet worden, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Anhand der Videoaufnahmen dürften sich viele neue Erkenntnisse über weitere Straftaten ergeben.

Die Auswertung werde voraussichtlich mehrere Monate in Anspruch nehmen. Es handele sich um polizeiliche Videoaufzeichnungen von den Ausschreitungen. Dabei waren vor etwa zwei Wochen 26 Polizisten verletzt worden.

Veranstalter des Eritrea-Festivals war der Zentralrat der Eritreer in Deutschland, der wegen seiner Nähe zu dem Regime in dem Land am Horn von Afrika als umstritten gilt. Gegner der Veranstaltung hatten Beamte mit Steinen und Flaschen beworfen und Rauchbomben gezündet. Sie durchbrachen Absperrungen und versuchten, auf das Festivalgelände zu gelangen. Die Polizisten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Auch in der Stadt kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei.

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Bisher hatte die Polizei über 125 Strafanzeigen im Zusammenhang mit den Ausschreitungen berichtet, bei denen es fast ausschließlich um Verdacht auf Landfriedensbruch gegangen sei. Außerdem stehe der Verdacht auf Körperverletzungsdelikte, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte sowie auf Sachbeschädigung im Raum, sagte der Polizeisprecher.