Bäckermeister Schwind: „Wir erleben die Krise gedämpft“

aus Energie

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Volker Schwind vor seinem Kühlhaus in seiner Backstube in Seeheim.

Volker Schwind erzählt im Interview, wie sich die explodierenden Energie- und Rohstoffpreise auf seine Backstuben in Südhessen auswirken. Was bedeuten die Steigerungen für Kunden?

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Herr Schwind, mit welcher Gemütslage blicken Sie in das neue Jahr?

Grundsätzlich noch gelassen. Wir stehen trotz er enormen Steigerungen noch gut da. Wir können unser Personal bezahlen, verfügen über Eigentum, in dem wir produzieren, haben keine Verbindlichkeiten bei Banken. Und bis vor Kurzem profitierten wir noch von einem Stromvertrag mit garantiertem Preis aus der Zeit vor der Kostensteigerung. Der ist jetzt freilich ausgelaufen.

Sind denn die Energiekosten der einzige Preistreiber?

Leider nicht. Zucker wurde zuletzt um 60 Prozent teurer, der Mehlpreis hat sich längst verdoppelt, Fette auch. Immerhin scheint der Preishöhenflug bei der Butter beendet zu sein.

Was bedeuten die Steigerungen für Ihre Kunden?

Wir haben ja bereits vor einem Jahr die Preise zwischen fünf und zehn Prozent erhöht – vor den Steigerungen. Damals, um Lohnerhöhungen für unsere Mitarbeiter zu sichern. Wir werden jetzt wiederum erhöhen müssen, um etwa den gleichen Prozentsatz. Unsere Neujahrsbrezeln waren bereits zehn Prozent teurer als im Vorjahr.

Dämpfte das die Nachfrage?

Nein. Wir arbeiten hier in einer Region, in der die Menschen gut und sehr gut verdienen. Anderswo ist das nicht so, da stehen sowohl die Kunden wie auch die Betriebe vor viel größeren Problemen. Wir erleben die Krise hier großteils noch sehr gedämpft. Wobei ich mir durchaus im Klaren darüber bin, dass es auch hier viele Menschen gibt, die sich schon sehr viele Dinge nicht mehr leisten können.

Haben Sie wegen der Energiekostenexplosion Umstellungen vorgenommen oder welche geplant?

Natürlich. Wir haben die Einstellungen der Geräte noch weiter optimiert, bei der Kühlung etwa. Wir verfügen über Geräte, die da sehr variabel steuer- und programmierbar sind. Und wir wollten die bislang gasbetriebenen Öfen auf Elektro umstellen, weil uns das angesichts unseres ehemals sehr günstigen Stromliefervertrags sinnvoll erschien. Da fingen dann aber die Probleme an. Wir hätten dafür gar keine Genehmigung erhalten.

Welchen Wunsch haben Sie an die Bundespolitik?

Dass sie endlich mehr für Menschen mit niedrigen und durchschnittlichen Einkommen macht. Unsere Mitarbeiter sind keine Großverdiener und ich weiß von ihnen, dass sie sich mehr finanzielle Unterstützung und Entlastung vom Staat wünschen. Und ganz allgemein wünsche ich mir, dass die Politik weniger ideologisch und dafür sachbezogener agiert. Es ist weniger denn je die Zeit für Ideologien.

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Sie sind seit 48 Jahren selbstständig, sind jetzt 71 Jahre alt. Eigentlich wollten Sie längst im Ruhestand sein. Hat nicht geklappt. Gerade läuft die Übergabe Ihres Betriebs an Ihre Tochter. Ist es jetzt überhaupt die richtige Zeit, um aus dem Betrieb auszusteigen?

So gesehen ist nie die richtige Zeit. Herausforderungen gibt es immer. Meine Tochter Julia arbeitet ja schon im Betrieb und trägt dort schon eine Weile Verantwortung. Und ich bin ja nach meinem Rückzug Ende 2023 nicht aus der Welt. Ich bin ja ansprechbar und auch weiterhin mit dem Betrieb innerlich verbunden.

Was werden Sie mit der gewonnenen Zeit anfangen nach Ihrem Rückzug?

Na ja, es gibt da dieses Wohnmobil und es gibt Skandinavien und andere schöne Gegenden. Da fällt mir schon was ein. Ich möchte auch gerne ehrenamtlich arbeiten. Für eine Tafel, für die Entwicklungshilfe – mir schwebt da ein soziales Engagement vor. Ich möchte etwas zurückgeben und Gutes für Menschen tun, denen es nicht so gut geht wie mir. Und für eine Entwicklungshilfeorganisation kann ich auch arbeiten, ohne dass ich dafür viel unterwegs sein muss. Ich bin für alle praktischen Aufgaben zu haben.

Ist die Lokalpolitik eine Versuchung für Sie?

Nein. Viel zu viele Sachzwänge. Davon habe ich schon als Unternehmer genug zu beachten. Das brauche ich dann nicht noch in einem Ehrenamt.