Warnstreik: Zentrale Kundgebung in Darmstadt

Ein Streik in Darmstadt an Kitas und weiteren öffentlichen Einrichtungen legte einen Teil des öffentlichen Lebens lahm, am Vormittag gab es einen Demonstrationszug durch die Innenstadt mit mehreren hundert Teilnehmern - hier am Marktplatz. Foto: Guido Schiek / VRM Bild
© Guido Schiek

Auch am Mittwoch wird im öffentlichen Dienst erneut gestreikt – auch Darmstadt ist betroffen. Es kann unter anderem zu Verzögerungen in der Abfallentsorgung kommen.

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Darmstadt. Von dem Warnstreik im öffentlichen Dienst wird aller Voraussicht nach auch die Wissenschaftsstadt Darmstadt am Dienstag und Mittwoch merklich betroffen sein. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für den 21. und 22. März die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes zum Ausstand aufgerufen. Schwerpunkte dürften vor allem die Kommunalverwaltungen, Betreuung und Abfallwirtschaft sein, kündigte Verdi-Bezirkschefin Karin Harder an.

Mit dem Aufruf wollen die Beschäftigten flankierend zu den laufenden Tarifverhandlungen ein „deutliches Zeichen setzen“, kündigt die Gewerkschaft an. Zentrale Forderungen bleiben ein Lohnplus von 10,5 Prozent (mindestens aber 500 Euro) sowie eine Entgelterhöhung für Azubis von 200 Euro. Die nächste Verhandlungsrunde ist für die Phase vom 27. bis 29. März anberaumt.

Auch weitere Kundgebungen in Südhessen

In Südhessen soll es am 21. März zudem Kundgebungen in Heppenheim, Groß-Gerau und dem Odenwaldkreis geben. In Darmstadt ist für 9.30 Uhr ein Treffen vor dem DGB-Haus (Rheinstraße) mit anschließendem Demonstrationszug über den Luisen- zum Friedensplatz angekündigt. Am Mittwoch (22. März) gibt es darüber hinaus eine zentrale Kundgebung aller südhessischen Einrichtungen des öffentlichen Dienstes. Beginn ist hier um 9 Uhr in der Hilpertstraße 31. Eine halbe Stunde später soll sich ein Demozug in Bewegung setzen, der ebenso wie am Vortag über den Luisenplatz zum Friedensplatz führt. Bis zirka 13 Uhr soll die Kundgebung andauern, schätzt Harder.

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Die konkreten Auswirkungen auf Darmstädter Einrichtungen sind indes noch nicht absehbar. Das Klinikum Darmstadt teilt auf Anfrage mit, dass wie in den Streiktagen zuvor Gewerkschaft und Klinikleitung eine abgestimmte Notdienstvereinbarung getroffen haben. „Das heißt“, so Pressesprecherin Eva Bredow-Cordier, „dass wir wieder einige Betten auf den Stationen sperren und einige OP-Säle weniger betreiben können“. Um die Verschiebung von einigen Terminen komme das Klinikum somit nicht herum. „Die Notfallversorgung ist sichergestellt“, betont das Klinikum.

ÖPNV-Beschäftigte sind in Darmstadt vom Streik nicht tangiert, da sie eigene Tarifverträge haben. In Bezug auf die Betreuungssituation verweist Bürgermeisterin Barbara Akdeniz (Grüne) auf die Notdienstvereinbarung. „Eltern, die einen Notplatz beanspruchen wollten, mussten sich heute melden.“ Die Not-Einrichtungen sind das Janusz-Korczak-Haus, die Kita Nachtweide, Kita Thomasstraße und die Kinderwelt.

Zum Betrieb des EAD weist die Stadt darauf hin, dass es am Dienstag und Mittwoch zu Verzögerungen in der Abfallentsorgung kommen kann. Auch die Straßenreinigung könne gegebenenfalls nur eingeschränkt operieren.