Das aus dem ESOC in Darmstadt gesteuerte Weltraumprojekt "Exomars" liegt auf Eis. Wegen des Kriegs in der Ukraine will die Esa nicht mehr mit Russland zusammenarbeiten.
DARMSTADT. Nachdem schon vorherige Raumfahrtprojekte, in denen Russland mit internationalen Partnern kooperierte, wegen des Ukraine-Kriegs auf Eis gelegt wurden, zieht nun auch die Esa Konsequenzen. Das europäisch-russische Weltraumprojekt "Exomars" wird vorübergehend ausgesetzt. Zwar laufen die Vorbereitungen für das Projekt schon seit Jahren, doch der Esa-Rat sei einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass es derzeit unmöglich sei, das Projekt gemeinsam mit Russland durchzuführen, teilte die Esa am Donnerstag in Paris mit. Beim Projekt "Exomars" geht es um die Suche nach Spuren von Leben auf dem Mars. Ein Rover namens "Rosalind Franklin" hätte auf dem Mars landen und den roten Planeten absuchen sollen. Die Mission wäre aus dem ESOC-Kontrollzentrum in Darmstadt gesteuert worden.
Die russische Raumfahrtbehörde Roskomos kritisierte die Entscheidung scharf. Die ESA würde ihre "antirussische Haltung" über den Mehrwert der Mission für die Menschheit stellen. Ob und wann die Mission an den Start geht, steht noch nicht fest. Laut der Esa werde nach alternativen Startmöglichkeiten gesucht.