KONZERT
Komplettiert wird die Band durch Cay Rüdiger am Schlagzeug, Frank Landes am Bass und Helmut Scholz an der Gitarre. Am Samstag spielen zusätzlich Mario Maradei (Percussion) und Axel Schwarz (Keyboard). Tertia Botha übernimmt als Gastsängerin diejenigen Songs, die die Bee Gees für Celine Dion, Diana Ross oder Barbra Streisand schrieben.
Ihr großes Jubiläumskonzert spielen „Night Fever“ am Samstag, 30. September, um 20 Uhr im Mozartsaal. Tickets kosten 39 Euro. Es sind noch Restkarten verfügbar.
WORMS - Die Bee-Gees-Band von Michael Zai ist keine Coverband – sondern eine Tributeband. Das stellt er gleich zu Beginn klar, darauf legt er größten Wert. Wo der Unterschied ist? Eine Coverband spiele einfach nur Songs nach, sagt er, „bei einer Tributeband wird das Ganze noch ein Stück weiter getragen. Die Show, der Auftritt, alles ist dem Original nachempfunden.“
Auch das Aussehen gehört also dazu. Michael Zai, der Gründer und Kopf der Band, ist Barry Gibb. Mit seinem Dreitagebart und der orangenen Sonnenbrille ist ihm die Ähnlichkeit auch nicht abzusprechen. Seine Bandkollegen Franco Leon und Uwe Haselsteiner werden auf der Bühne zu Robin und Maurice Gibb. Als „Night Fever“ stehen die drei zusammen auf der Bühne – es ist die wohl beste Bee-Gees-Tributeband der Welt, so lautet mittlerweile ihr Ruf, und sie kommen aus Worms. In diesem Jahr feiern sie ihr zehnjähriges Bestehen mit einem besonderen Konzert im Mozartsaal.
Tod von Maurice Gibb ist Initialzündung
Die Liebe zu den Bee Gees, man kann hier wohl von Liebe reden, begann bei Michael Zai im Alter von zwölf Jahren. Da habe er die Gibb-Brüder zum ersten Mal im Fernsehen gesehen, „und ich war unglaublich berührt“, sagt der Wormser heute, „das dreistimmige Zusammenspiel zwischen den Sängern hat mich total beeindruckt.“ Ein einziges Mal sah er die Band live: im Jahr 1989 bei einem Konzert in Mannheim. Als Maurice Gibb im Jahr 2003 starb und es klar war, dass es nie wieder ein Bee-Gees-Konzert geben würde, da war das die Initialzündung für Zais eigenes Bee-Gees-Projekt: „Ich dachte mir: Diese Musik muss man doch einfach live spielen.“ Also suchte er nach Bandkollegen.
Zai war damals schon erfolgreicher Komponist und Musikproduzent für verschiedene Schlagerstars und hatte deshalb Kontakte in der Branche: Den zweiten Gibb-Bruder fand er in seinem langjährigen Freund Uwe Haselsteiner, den dritten fanden sie in Franco Leon auf Empfehlung einer Bekannten. Die Bee Gees waren nun komplett, danach casteten sie weitere Musiker, die sie im Hintergrund unterstützen sollten. Ein Jahr lang wurde vor dem ersten Auftritt geprobt – den schwierigen Falsett-Gesang der Bee Gees, das komplizierte Zusammenspiel der drei Stimmen war nicht leicht zu treffen. „Das ist ein ganz spezieller Ton. Man kann gar nicht genau sagen, was ihn ausmacht“, sagt Zai, „es ist eben dieser ganz eigene Bee-Gees-Sound.“ Im Jahr 2007 schließlich stand die Tribute-Band zum ersten Mal auf der Bühne, im Mannheimer Oststadt-Theater vor etwa 250 Leuten.
Seitdem hat sich viel getan. Statt vor 250 spielt die Band heute vor 1000 bis 1500 Zuschauern. Statt zehn Auftritten im Jahr sind es heute um die 70. Mittlerweile tritt die Band in ganz Europa auf, in der Schweiz oder Belgien, in Holland oder Estland. Unterwegs reist stets eine eigene Truppe aus Ton- und Lichttechnikern und aus Crewmitgliedern mit, die für den Aufbau der Bühnenkulisse mit ihrer aufwendigen LED-Wand zuständig sind. Ihre Show bewege sich heute auf Weltklasseniveau, das könne man ganz unbescheiden sagen, meint Zai. Sogar die Instrumente der Band könnten nicht originaler Bee Gees sein: Wenn Michael Zai auf der Bühne Gitarre spielt, dann hält er eine Guild Songbird in der Hand, dasselbe Modell, das auch Barry Gibb spielte. Auf der ganzen Welt gebe es nur wenige Exemplare davon, sagt der Musiker. „Vor sechs Jahren bekam ich nach einem Auftritt einen Anruf, und ein Zuhörer bot mir die Gitarre an. Er hatte sie in Australien gekauft“, erzählt er, „er hat gesagt: Wenn sie jemand verdient hat, dann du.“
So viele Konzerte, wie die Tributeband auch spielt, im In- und Ausland: Das Konzert in Worms am Samstag wird ein spezielles Konzert sein. „Es ist für mich ein Heimspiel, weil ich viele Leute im Publikum kenne“, sagt Zai, „das ist schon ein gewisser Besonderheitsfaktor.“