Ins Texas des Jahres 1952 führt der amerikanische Schriftsteller James Lee Burke in seinem neuen Roman „Dunkler Sommer“ (Heyne-Verlag, 554 Seiten, 18 Euro). Im Mittelpunkt der Handlung steht der siebzehnjährige Aaron, der sich Hals über Kopf in die junge Valerie verliebt. Dabei kommt er allerdings ihrem Ex-Freund in die Quere, dem Sohn eines reichen Unternehmers, der enge Beziehungen zu kriminellen Banden hat.
Auf einmal ist das Texas der frühen fünfziger Jahre keine harmlose Idylle mehr, in der junge Leute das Leben genießen können. Stattdessen finden zwischen den Jugendlichen gnadenlose Kämpfe statt, brutale Jugendgangs treiben ihr Unwesen, der Drogenschmuggel grassiert und weitere Kriminalität unterschiedlichster Art versteckt sich scheinbar hinter jeder Ecke. Zudem ist die Gesellschaft durch den alltäglichen Rassismus tief gespalten. Und der Zweite Weltkrieg hat ebenso wie der Koreakrieg psychische Schäden bei vielen ehemaligen Soldaten hinterlassen. In dieser komplizierten Welt muss Aaron auf einmal nicht nur um seine Liebe, sondern ums Überleben kämpfen. Burke, einer der renommiertesten Krimischriftsteller der USA, kombiniert geschickt Krimihandlung und Gesellschaftsporträt.