Kinderbuchautor Knut Krüger im Wiesbadener Literaturhaus
Sie sind knuffig und gutmütig, und die Kinder kümmern sich im Geheimen um sie: Nach einem zotteligen Mammut geht es in Knut Krügers neuem Kinderbuch um das Faultier Fred.
Von Julia Anderton
Lokalredakteurin Wiesbaden
Knut Krüger schreibt Kinderbücher. Er liest im Literaturhaus aus „Nur mal schnell das Faultier wecken“.
(Foto: Bogenberger/dtv)
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WIESBADEN - Henrys Herzenswunsch: ein Hund! Leider sehen seine Eltern die Sache kritisch. Doch dann stößt er in einem Blätterhaufen auf ein zotteliges Urvieh, ein waschechtes Mammut! Henry versteckt es vor Eltern und Oma – und die Abenteuer beginnen… Knut Krügers 2017 erschienenes Kinderbuch „Nur mal schnell das Mammut retten“ war ein Erfolg. Nun ist die Fortsetzung „Nur mal schnell das Faultier wecken“ erschienen, in dem plötzlich ein Regenwald-Bewohner an der Küchenlampe baumelt, der Schoko-Pops futtert und sogar Worte nachspricht. Henry, Finn und Zoe sind begeistert und taufen den kleinen Kerl Fred – allerdings könnte der hinterhältige Faultierforscher Stockmann schon bald den Spaß beenden…
Erst ein Mammut, nun ein Faultier – warum sind nicht Hund, Maus und Katze die tierischen Helden von Krügers Büchern? „Bei den Vorarbeiten habe ich mich gefragt, was wohl der größtmögliche Kinderwunsch wäre. Und ich glaube, der größte Kinderwunsch ist es, sich im Geheimen um ein einzigartiges Tier zu kümmern. Das Mammut ist also quasi ein gesteigertes Haustier, was in gewisser Weise auch für Faultiere gilt“, erklärt der freie Autor, Lektor und Übersetzer für englische und skandinavische Literatur, der mit Ehefrau und drei Kindern in München lebt.
Inspiriert zu seinem ersten Kinderbuch hat ihn übrigens der Bobtail, mit dem er aufwuchs: „Er sah ja im Grunde wie ein Zwergmammut aus, freilich ohne Stoßzähne. Dem wollte ich im Nachhinein ein Denkmal setzen. Außerdem glaube ich, dass ein Mammut die ideale Projektionsfläche für die kindliche Fantasie ist – einerseits riesig, urzeitlich und unheimlich, andererseits wollig, knuffig und gutmütig.“
Auch Fußballbücher schreibt Krüger; jahrelang hat er diesen Sport ausgeübt und zusätzlich Basketball gespielt. „Inzwischen jogge ich nur noch, träume aber weiterhin oft von mir als Spieler. Es ist faszinierend, wie tief dieser Wunsch und dieses Bedürfnis verwurzelt sind.“
Als Übersetzer überträgt er vornehmlich Thriller ins Deutsche und bestätigt, dass die humorvollen Kinderbücher für Balance sorgen: „Genauso wie das Schreiben ein Gegengewicht zum Übersetzen ist.“