Von Jan FelberTheoretisch sind zwei Viererketten möglich / Neuland in der Offensive und keinerlei Sorgen zwischen den Pfosten
DARMSTADT - Der Kader des Fußball-Zweitligisten SV Darmstadt 98 hat fünf Wochen vor dem Saisonauftakt bereits ein recht ansehliches Gesicht. Im Tor sind alle drei Keeper da, in der Abwehr hat Trainer Torsten Frings fast schon die Qual der Wahl. Handlungsbedarf gibt es vor allem noch im Mittelfeld.
In der Offensive betreten die Lilien Neuland. Neuzugang Jamie Maclaren will aktuell beim Confed Cup in Russland beweisen, dass er das Potenzial für die Zweite Bundesliga hat. Der 23 Jahre alte Australier gilt als wohl aussichtsreichster Kandidat im Sturm, zumal Terrence Boyd in der vergangenen Rückrunde nicht immer überzeugen konnte - und sich manchmal wegen seiner teils nicht sonderlich ausgeprägten kämpferischen Einstellung gar den Zorn von Trainer Torsten Frings zuzog. Wieder da ist Roman Bezjak, der im vergangenen halben Jahr an HNK Rijeka ausgeliehen war. Der Slowene gilt als Zentrumsstürmer, wo er unter Trainer Norbert Meier in der Hinrunde der vergangenen Saison indes nie spielte. Ob er sich jetzt unter Frings beweisen kann, ist fraglich.
Das gleiche gilt für Felix Platte und Antonio Colak. Beide waren bislang ausgeliehen und werden bei Schalke 04 (Platte) und in Hoffenheim (Colak) zurückerwartet. Ob ihre Stammvereine mit ihnen planen - und wenn nein, ob sie vielleicht doch weiter für die Lilien auflaufen -, ist noch nicht entschieden. Zumindest Platte, der aktuell bei der U 21-EM in Polen dabei ist, würden die Darmstädter gerne weiter im Lilien-Trikot sehen.
Im Mittelfeld ist der SV 98 bislang unterbesetzt. Bisher stehen dort lediglich Wilson Kamavuaka, Peter Niemeyer, der freilich auch in der Innenverteidigung eingesetzt werden könnte, Yannick Stark und Neuzugang Julius von Haacke (NEC Nijmegen) unter Vertrag. Wenn Hamit Altintop, Marcel Heller und Jan Rosenthal bleiben sollten (siehe oben), wären einige Lücken gefüllt. Fakt wäre aber sogar dann: In diesem Mannschaftsteil muss sich dringend noch etwas tun.
In der Abwehr hingegen sind die Lilien derart gut aufgestellt, dass sie fast schon zwei Viererketten bilden könnten. Sandro Sirigu, Patrick Banggaard, Aytac Sulu und Fabian Holland haben in der Ersten Liga oft zusammen gespielt, hinzu kommen Immanuel Höhn, Markus Steinhöfer, der universell einsetzbare "Königstransfer" Kevin Großkreutz und Silas Zehnder, der freilich auch offensiver spielen könnte.
Torwarttrainer Dimo Wache kann sich all das derweil recht entspannt anschauen: Er hat mit Daniel Heuer Fernandes und den Neuen Joel Mall (Grashopper Club Zürich) und Florian Stritzel (Karlsruher SC) bereits alle drei Mann an Bord. Heuer Fernandes ist als Nummer eins gesetzt, er hat in der vergangenen Saison schließlich des Öfteren bewiesen, dass er ein mehr als würdiger Ersatz für Michael Esser war.
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