FRANKFURT - Tausende Pendler mussten in Frankfurt am Freitag wegen der Warnstreiks im öffentlichen Dienst viel Geduld auf dem Weg zu Arbeit mitbringen. Weil die Straßen- und U-Bahnen seit 2.30 Uhr stillstanden, mussten sie am Freitag auf Busse und S-Bahnen ausweichen. Nach Angaben eines Sprechers der bestreikten Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) blieb aber ein Verkehrschaos aus. Die Busse seien zwar sehr voll. Sie könnten natürlich auch nicht so viele Personen transportieren wie die U-Bahnen. Es sei aber spürbar, dass sich viele Pendler vorab auf die Protestaktionen eingestellt hätten und teilweise auch auf das Fahrrad umgestiegen seien.
Die zehn Straßen- und alle neun U-Bahn-Linien sollen nach Angaben der Gewerkschaft Verdi bis zum Ende des Fahrplans in Hessens größter Stadt stillstehen. S-Bahnen und Busse sind von den Warnstreiks am Freitag nicht betroffen. Rund 300 000 Menschen benutzen nach Angaben des Sprechers täglich in Frankfurt die Straßen- und U-Bahnen.
In Frankfurt sollen am Freitag auch die Müllabfuhr, Kitas, Krankenhäuser und die Stadtverwaltung von den Protesten im öffentlichen Dienst betroffen sein. Auch in Offenbach, im Wetteraukreis, Hochtaunuskreis, Main-Taunus-Kreis sowie in Kreisen und Kommunen in Osthessen wurde zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen.
Demonstrationszügen und Kundgebungen
In Frankfurt und Hanau werden nach Angaben von Verdi am Vormittag zudem die Beschäftigten mit Demonstrationszügen und Kundgebungen für mehr Geld auf die Straße gehen. Verdi und der ebenfalls beteiligte Deutsche Beamtenbund fordern für die 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen sechs Prozent mehr Geld, mindestens aber 200 Euro pro Monat. An diesem Sonntag beginnt in Potsdam die dritte und möglicherweise entscheidende Verhandlungsrunde.
In Frankfurt werden zu einer Kundgebung nach Angaben einer Verdi-Sprecherin mehrere Tausend Teilnehmer erwartet. In Hanau sollen sich rund 1500 Menschen an einer Protestaktion beteiligen.
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