Von André DomesRÜSSELSHEIM - Lange dauert es nicht mehr, dann wird der Hauptteil des jüngsten Erweiterungsprojektes am Neuen Gymnasium in Angriff genommen. In Sachen Schülerzahlen schon seit einiger Zeit vergrößert, nimmt die Kreis-Schule damit bald auch baulich die Dimensionen an, die 1.200 Schüler als gutes Lernumfeld benötigen. Für Rüsselsheim springt bei dem Projekt ein weiteres, architektonisch reizvoll saniertes Altwerksgebäude heraus, denn der Erweiterungsbau umfasst auch das historische Werksgebäude des Maschinenbauunternehmens Blöcher.
Gleiches Architekturbüro wie beim Schulgebäude
- Bauphasen
Der erste Teil der Erweiterung, der Bau eines Freigeländes für Sportunterricht und Bewegungsangebote, ist bereits seit über einem Jahr abgeschlossen.
Kurz vor der Fertigstellung ist der Bau der zweiten Sporthalle, die sich direkt an die vorhandene anschließt und die Hallenkapazität verdoppelt. Nach den Herbstferien, so die Planung, soll die Halle in Betrieb gehen können.
Parallel zu den Hallen-Bauarbeiten und dem bald beginnenden Blöcher-Bau wird auch das Raumprogramm im Hauptgebäude verändert. Insbesondere die Fachräume für den Naturwissenschaftsunterricht werden in funktionalere Einheiten zusammengefasst und entsprechende Ausstattungselemente ergänzt. Dies soll im Mai 2017 beendet sein.
- Weitere Meldungen
Betrachtet man sich andere Schulbau-Projekte, kann man kaum glauben, dass in einem knappen Jahr in, über und neben der Blöcher-Halle Unterricht stattfinden soll. Der historische Bau wird der Planung nach durch einen Neubau ergänzt, der wie eine Art Brücke in den Backsteinbau hineinragt. Insgesamt 16 neue Unterrichtsräume, Selbstlernbereiche und Atelierräume für den Fachbereich Kunst sollen entstehen. Und weil der Neubau es statisch hergibt, wurden die Pläne für die Brücke nachträglich noch um ein Stockwerk ergänzt, in dem Büros einziehen könnten.
Entworfen wurde der Bau vom gleichen Architekturbüro, das auch schon beim Hauptgebäude des Neuen Gymnasiums auf das Zusammenspiel von moderner Architektur und alter, industrieller Bausubstanz achtete.
Noch keine Aktivitäten am Bauplatz
Bis jetzt deutet wenig bis gar nichts darauf hin, dass auf dem Gelände neben dem Opel-Altbau F40 bald gebaut wird. Unrealistisch sei der Zeitplan trotzdem nicht, sagt Frank Ruhland, der das Projekt für die Kreisverwaltung betreut. Weil das Neue Gymnasium nicht in einer kreiseigenen Immobilie residiert, sondern per Mietvertrag im Altwerksteil von Alexander Höbig untergebracht ist, fungiert der Landkreis auch bei der Erweiterung nicht als Bauherr. „Wir haben unsere räumlichen Bedürfnisse mit dem Investor besprochen und mit ihm ein Konzept erarbeitet. Die Umsetzung liegt aber ganz in seiner Hand“, erläutert Ruhland. Gerade deshalb könne die Umsetzung der Planung deutlich schneller vonstatten gehen: „Als Privater kann ich so ein Projekt viel schneller realisieren. Man denke nur an die ganzen Ausschreibungen, die bei kommunalen Bauprojekten notwendig sind und einfach Zeit kosten.“ Die Baugenehmigung durch die Stadt Rüsselsheim stehe kurz bevor. Je nachdem, wie schnell die Genehmigungen vorliegen, könnten die Gründungsarbeiten noch in diesem Jahr beginnen.
Ganz unumstritten ist die Miet-Lösung für das Neue Gymnasium nicht, denn der flexible und hochwertige Ausbau geht freilich mit entsprechenden Mietkosten für den Kreis einher. Als der diesbezügliche Beschluss anstand, hatte es im Kreistag hitzige Debatten über das Modell gegeben. Laut Beschluss sollen im Neubau 13,95 Euro pro Quadratmeter monatlich an Miete bezahlt werden, im Bestandsbau 11,90 Euro. Hinzu kommen zwei Euro Nebenkosten pro Quadratmeter. Schulisch genutzt werden sollen im Neubau Flächen in einer Größenordnung von etwa 2500 Quadratmetern.
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