Von Ulrich von MengdenGUSTAVSBURG - Die Schriftstellerin war ganz aus dem Häuschen, und die Buchhändlerin stand ihr um Nichts nach. Am Mittwoch erlebte Gustavsburg eine wahre literarische Premiere. Noch ehe das neue Jugendbuch von Isabel Abedi in den Handel kommt, durften die Gäste der Buchhandlung in der Villa Herrmann den neuen Abenteuern der Titelheldin Lola lauschen. Ihre Erfinderin Isabel Abedi kommt aus Hamburg und ist natürlich in dieser Woche bei der Buchmesse in Frankfurt präsent.
Mitgebracht hatte sie ihren Mann, den brasilianischen Musiker Eduardo Macedo. Der ist nicht nur eine der zahlreichen Figuren in der neunten Lola-Folge, sondern hat bereits die Musik für Hörbücher zu früheren Lola-Ausgaben gemacht. Und mit Gitarre und Mundharmonika untermalte er auch die exklusive Lesung zum noch nicht veröffentlichten Titel „Lola und die einzige Zeugin“.
Jahrelange Freundschaft
Dass die beiden den kurzen Weg von Frankfurt nach Gustavsburg fanden, ist freilich auch der Freundschaft zu verdanken, die die Autorin mit der Buchhändlerin Monika Trapp seit dem ersten Lola-Band pflegt. Gerne erinnerte sich die Autorin an ihr Versprechen, Lesungen zu sämtlichen neuen Folgen in der Buchhandlung durchzuführen.
Als Gegenleistung durfte sie schon zu Beginn in Applaus baden. Monika Trapp hatte das Kunststück vollbracht, in den nicht allzu großen Raum unter dem Dach 70 begeisterte Zuhörer zu quetschen. Und sie erlebten eine aufgeregte Autorin, die auch den engen Kontakt zu ihren Lesern in diesem intimen Rahmen sehr genoss.
Und offensichtlich hatte sie selbst so großen Spaß an der von ihr erfundenen Geschichte, dass sie prompt einen Lachanfall beim Lesen bekam. Es ist aber auch eine irrwitzige Geschichte, die Isabel Abedi da wieder für ihre Lola-Reihe eingefallen ist.
Die erfahrenen Leser, das waren zumindest in Gustavsburg meist Mädchen am Ende des Grundschulalters gemeinsam mit ihren Müttern, wissen, dass Lola Probleme mit dem Einschlafen hat. Dann spielt sie das Spiel „Wer bin ich“, in dessen Verlauf sie sich gedanklich immer in eine andere Person verwandelt. Und das ist in diesem Fall eine berühmte Schriftstellerin. Bei der Lesung sprang die Autorin im Zeitraffer durch ihr neuestes Werk. Das machte enormen Lesehunger auf die Abenteuer von Lola und ihren zahlreichen Freunden. Eine Ratte im Klo, ein gebrochenes Bein und ein mysteriöser Klempner, den die Kinder bald nur noch den Rattenfänger von Hamburg nennen, bilden den Auftakt zu einer weitverzweigten Abenteuergeschichte.
Wie immer bei Isabel Abedi pflegen ihre jungen Romanhelden einen kecken Ton, nehmen kein Blatt vor den Mund und zeichnen sich durch Schlauheit und Mut aus.
Es gab jedenfalls jede Menge zu lachen bei diesen Identifikationsfiguren, die getrost auch als Astrid Lindgrens Erben durchgehen konnten. Und zum großen Finale durften alle Gäste der Autorin und ihrem Musiker auch noch Löcher in den Bauch fragen.
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